Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Auch die Kanzach kann Hochwasser führen
Unlingen erwägt interkommunales Maßnahmenkonzept
- In den Jahren 2003 und 2006 wurden im Bereich der Kanzach sogenannte Jahrhunderthochwasser, in anderen Jahren auch kleinere Hochwasser registriert. Dies unterstreicht Bemühungen, Gemeinden im Einzugsgebiet der Kanzach für ein praktikables interkommunales Maßnahmenkonzept mit ins Boot zu holen.
Die Vorgehensweise der Gemeinden Unter- und Oberstadion im AlbDonau-Kreis, die einen Maßnahmenkatalog zum Schutz gegen Hochwasser im Bereich des Stehbaches (die SZ berichtete) erstellen wollen, könnte auch auf das Einzugsgebiet der Kanzach übertragen werden. Im Oberlauf der Kanzach mit dem beachtlichen Einzugsgebiet von knapp 160 Quadratkilometern sind kreisübergreifend die Landkreise Sigmaringen mit der Stadt Bad Saulgau und der Landkreis Ravensburg mit der Gemeinde Ebersbach-Musbach betroffen.
Vom Landratsamt prinzipiell begrüßt, schlägt das Wasserwirtschaftsamt vor, weitere Details im Rahmen eines ersten Sondierungsgesprächs zu klären. Es wird empfohlen, das Ingenieurbüro Winkler in Stuttgart in das Projekt miteinzubinden. Zumal diese Spezialisten die Hochwasserkarten für das Gebiet der Kanzach erstellt haben. Im Einzelnen soll das Einzugsgebiet der Kanzach genau definiert und eine Machbarkeitsstudie für das geplante Vorhaben erstellt werden. „Erst dann ist es möglich, sich mit finanziellen Aspekten zu befassen“, sagte Bürgermeister Richard Mück in der jüngsten Unlinger Gemeinderatssitzung.
Einstimmig beauftragten die Räte den Bürgermeister, entsprechend dem Vorschlag des Wasserwirtschaftsamts mit dem Ingenieurbüro Winkler in Stuttgart erste Sondierungsgespräche zu führen und sich nach Vorlage aller erforderlichen Unterlagen ein finanzielles Angebot erstellen zu lassen.