Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Microsoft startet Auslieferung von Windows 10
Einheitliche Plattform für alle Endgeräte – Kostenloses Upgrade für Nutzer der Vorversionen
(dpa) - Microsoft hat am Mittwoch mit der Auslieferung seines neuen Betriebssystems Windows 10 in insgesamt 190 Ländern und 111 Sprachen begonnen. Mit dem neuen System will der Softwarekonzern seinen Misserfolg mit der Vorgängerversion Windows 8 vergessen machen und ein neues Kapitel für das bald 30 Jahre alte Betriebssystem aufschlagen. Microsoft verspricht ein schnelleres, schöneres System und eine vereinfachte Bedienung. In unabhängigen Testberichten erhielt Windows 10 durchgängig gute Noten. „Windows 10 markiert ein neues Zeitalter im Personal Computing“, sagte Microsoft-Chef Satya Nadella.
Mit Windows 10 bietet das Unternehmen erstmals eine einheitliche Plattform auf allen Geräten vom Smartphone über das Tablet bis zum klassischen PC. Je nach Bedarf lässt sich das System mit Tastatur, Maus oder per Fingerstreich bedienen. Dies soll Softwareentwicklern erleichtern, abgestimmte Programme für die unterschiedlichen Geräte zu erstellen. Auf dem PC erhalten Nutzer das Startmenü in erweiterter Form wieder zurück, das viele bei Windows 8 vermisst hatten. In allen Windows-10-Versionen führt Microsoft seine digitale Assistentin Cortana ein. Damit lässt sich der Rechner per Sprache steuern. Was in der englischen Version bereits ausgezeichnet funktioniert, führt in der deutschsprachigen Version noch nicht immer zum Ziel, sondern leitet nur an eine Anfrage bei Microsofts Suchmaschine Bing weiter.
Windows 10 beendet auch das Zeitalter des umstrittenen Webbrowsers Internet Explorers. Mit dem neuen Browser „Edge“können Nutzer zum Beispiel mit Stift oder Tastatur Webseiten mit persönlichen Anmerkungen versehen und an andere weiterleiten. Auf Smartphones, Tablets und kleineren Computern kann man Word-, Excel- und Powerpoint-Dateien ansehen, erstellen und bearbeiten, auch ohne das Office-Paket von Windows zu kaufen. Microsoft will das System künftig mit kostenlosen Aktualisierungen auf dem neuesten Stand halten. Mit diesem „Windows as a Service“schwenkt das Unternehmen auf eine UpdatePolitik ein, wie sie bislang von CloudAnbietern praktiziert wird.