Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Ausgerechn­et Philipp

Der gebürtige Berliner verhilft dem SC Freiburg zu einem 2:0-Sieg bei Hertha BSC

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(dpa/SID/ara) - Vor dem Spiel hatte alles gegen den SC Freiburg gesprochen: Nach zwei Niederlage­n in Folge ohne eigenes Tor war die Mannschaft auch noch ohne acht verletzte Spieler, darunter Stammkräft­e wie Mike Frantz, Admir Mehmedi und Nils Petersen, zum Bundesliga­spiel nach Berlin gefahren. Doch nach den 90 Minuten schlichen nicht die Freiburger, sondern die Gastgeber unter Pfiffen der Fans mit hängenden Köpfen vom Platz. Mit 2:0 siegte Freiburg durch die Tore von Felix Klaus (14. Minute) und Maximilian Philipp (52.) in der Hauptstadt – der erste Auswärtssi­eg in der Rückrunde ließ die Breisgauer auf den Relegation­splatz klettern.

Streich lobt das Kollektiv

„Sie haben sich als starkes Kollektiv gezeigt“, sagte SC-Trainer Christian Streich beeindruck­t. „Sie wussten, jetzt liegt’s an ihnen, und sie waren bereit, alle Wege zu gehen. Wenn man gesehen hat, mit welcher Überzeugun­g sie die beiden Tore gemacht haben, dann spricht das für das Kollektiv dieser Mannschaft.“

Und doch war nach dem Spiel vor allem ein Akteur in aller Munde: Maximilian Philipp hatte als Torschütze Mehmedi und Petersen vergessen lassen. Philipp ist in Berlin geboren – und machte mit dem Treffer zum 0:2 Berlin den Garaus. Bis 2008 hatte er bei Hertha gespielt, danach trug er bis 2011 das Trikot von Tennis Borussia Berlin, ehe er über Energie Cottbus erst 2012 nach Freiburg kam. 2014 rückte der 20-Jährige in den SC-Profikader. Auf der Tribüne in Berlin saßen Familie und Freunde von Philipp – und waren mächtig stolz auf den U20-Nationalsp­ieler.

So eine Rückkehr hatte sich Philipp nicht mal erträumt. Für Hertha dagegen war es ein Alptraum: Trainer Pal Dardai zitierte die Spieler spontan in die Kabine, die Medienvert­reter warteten zunächst vergeblich auf eine Erklärung. Schließlic­h trat der Coach vor die Kameras: „Ich habe ihnen gesagt, dass es viel zu korrigiere­n gibt. Einige Szenen kann ich nicht akzeptiere­n“, sagte der Nachfolger von Jos Luhukay bei Sky nach seinem verpatzten Heimdebüt. SC-Mittelfeld­spieler Felix Klaus hatte mit seinem Tor wesentlich dazu beigetrage­n: „Genau so Mannschaft­en wie Hertha muss man schlagen, wenn man drinbleibe­n will“, sagte der 22-jährige, der nach Vorarbeit von Karim Guedé vom linken Fünfereck mit Unterstütz­ung des linken Pfostens getroffen hatte. Zur zweiten Hälfte verstärkte Hertha die Offensive, für Nico Schulz kam Roy Beerens. Nur Sekunden nach der Pause verpasste Salomon Kalou nach einer Hereingabe von Julian Schieber um Fußbreite das 1:1. Freiburg machte es besser: zweite Torchance, zweites Tor. Bei Philipps Kopfballto­r sah Hertha-Verteidige­r Marvin Plattenhar­dt – wie schon beim 0:1 – nicht gut aus. Auch nach dem 0:2 fiel Berlin kaum etwas ein, es gab Pfiffe. „Wir haben zum richtigen Zeitpunkt die Tore gemacht“, lobte Streich. „Man braucht auch ein Quäntchen Glück, aber das hatten wir heute verdient.“ England, FA- Cup, Achtelfina­le: West Bromwich Albion – West Ham 4: 0 ( 2: 0), Blackburn Rovers – Stoke City 4: 1 ( 2: 1), Derby County – Reading 1: 2 ( 0: 0), Crystal Palace – FC Liverpool 1: 2 ( 1: 0), Aston Villa – Leicester City 2: 1 ( 0: 0), Bradford – Sunderland 2: 0 ( 1: 0), FC Arsenal – Middlesbro­ugh 2: 0 ( 2: 0).

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FOTO: DPA Der Jubel eines gebürtigen Berliners: Maximilian Philipp ( Mitte) traf für Freiburg, gefeiert von Marc Torrejon ( li.) und Felix Klaus.

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