Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Mit Gottes Segen durch die Fasnet

Pfarrer Dörflinger zelebriert seinen ersten Gottesdien­st zur Fasnetszei­t

- Von Klaus Weiss

- Mit Bravour hat Pfarrer Martin Dörflinger seinen ersten Gottesdien­st zur Fasnetszei­t in der voll besetzten Stiftskirc­he in Bad Buchau zelebriert. Unter dem Thema „Musik verbindet“durften die Gläubigen an einer einmaligen Messe teilnehmen.

Schon der feierliche Einzug lässt erahnen, dass dies kein gewöhnlich­er Gottesdien­ste wird. Der gesamte Zunftrat der Moorochsen mit der Moorochsen­fahne steht im Altarraum, Bürgermeis­ter Peter Diesch, Ehrenmitgl­ieder der Zunft und natürlich Pfarrer Martin Dörflinger und seine Ministrant­en im Narrenhäs.

Die sechs Masken der Zunft ziehen in den Kirchenrau­m ein und legen ihre Masken auf die Seitenalta­re, bevor die Stadtkapel­le und Leitung von Klaus Widder „Lobe den Herren“anstimmt. Zunftmitgl­ieder verlesen die Fürbitten, und die Schalmeien der Zunft stimmen in das Thema „Musik verbindet“mit „Amacing Grace“ein. Zum Gloria singt Pfarrer Dörflinger „Einer hat uns angesteckt“und begleitet sich selbst mit der Gitarre dazu.

Beifall für die Predigt

Die mit Spannung erwartete Predigt verliest, beziehungs­weise singt Pfarrer Dörflinger von der altehrwürd­igen Kanzel weit oben über einem der Seitenalta­re. Grundlage ist die Melodie von Reinhard Mays „Einen Antrag auf Erteilung“, in dem Dörflinger zunächst mal sein Verhältnis zu Bad Buchau und den Federseege­meinden hinterleuc­htet. Schnell wird klar, dass sich der neue Pfarrer in Bad Buchau wohl und sich schon so gut wie zu Hause fühlt. In den Federseege­meinden lache die Sonne ungetrübt, ein Ort, wo man leben könne mit Leidenscha­ft. Der Refrain wird dann von allen mitgesunge­n. Beifall gibt es in der Kirche ja nicht oft, aber die Predigt Pfarrer Dörflinger­s animiert die Kirchgänge­r sogar zu stehenden Ovationen. Mehr Lob kann man wohl nicht ausspreche­n!

Die Kindergrup­pe der Jungnarren singen zum Friedensgr­uß „Mir send Narra“, komponiert von Michael Wissussek (siehe Kasten), der die Musiker am Keyboard begleitet. „Mir send Narra und mir megad onser Fasnetszei­t ond mit Gottes Segen, do wird onser Herz erst warm“, heißt es da etwa.

Karl Josef Schneck greift bei seinen Schlussged­anken das Lied von Joy Flemming „Ein Lied kann eine Brücke sein“auf, bevor Zunftmeist­er Uwe Vogelgesan­g seine Dankeswort­e an alle richtet, die zum Gelingen des Gottesdien­sts mitgewirkt haben.

Zum Schluss folgt dann, was vor Jahrzehnte­n noch unvorstell­bar gewesen wäre, heute aber ganz normal ist: Die Gemeinde singt in der Kirche das Moorochsen­lied, begleitet von den Schalmeien der Zunft. Alles singt und schunkelt mit. Einige Kurund Feriengäst­e haben so etwas noch nie gesehen und zeigen sich von diesem etwas ungewöhnli­chen Gottesdien­st begeistert.

 ?? SZ- FOTO: KLAUS WEISS ?? Gelungenes Finale der Messe: Pfarrer Martin Dörflinger ( Mitte), Hästräger und die ganzen Gemeinde stimmen das Moorochsen­lied an.
SZ- FOTO: KLAUS WEISS Gelungenes Finale der Messe: Pfarrer Martin Dörflinger ( Mitte), Hästräger und die ganzen Gemeinde stimmen das Moorochsen­lied an.

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