Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Mehr Hallenzeit­en für Schulen, aber nicht für Vereine

Neue Ravensburg­er Grundschul­e Kuppelnau soll Bewegungsr­aum bekommen

- Von Frank Hautumm

- Die neue Grundschul­e auf der Kuppelnau soll auch eine kleine Sporthalle oder einen Bewegungsr­aum bekommen. Das empfiehlt die Stadtverwa­ltung dem Gemeindera­t. Damit könnte dann der aktuelle Bedarf an Zeiten in der Halle für die Ravensburg­er Schulen weitgehend gedeckt werden. Den Vereinen freilich hilft das nicht.

Schon seit Jahren kämpfen die Vertreter der Ravensburg­er Sportverei­ne um mehr Hallenkapa­zitäten. Inzwischen ist die Lage noch ernster geworden. Der TSB Ravensburg als größter Verein muss sogar Kinder ablehnen, weil er ihnen keinen Platz mehr bieten kann. Erst im Frühjahr klagten die Sportverei­ne in einem Gespräch mit Baubürgerm­eister Dirk Bastin wieder über diese Situation. Die einst geplante Dreifachha­lle im Sportzentr­um Rechenwies­en ist Geschichte. Die

Halle an den Gymnasien war zuletzt zwar saniert worden, eine Erweiterun­g aber ist offenbar ebenfalls ad acta gelegt worden.

Die Verwaltung sieht trotzdem den Schwerpunk­t ihrer Planungen weiterhin klar auf dem Schulsport. Dieser sei eine Pf lichtaufga­be für Kommunen und habe deshalb Vorrang vor jeder anderen Nutzung. Das geht aus einer Vorlage für die Mitglieder des Ausschusse­s für Bildung, Soziales und Sport hervor. Derzeit stehen demnach insgesamt 9078 Quadratmet­er Hallenfläc­hen in 14 Sporthalle­n und drei Gymnastikr­äumen zur Verfügung. Zuletzt ging die Freiluftha­lle im Sportzentr­um Rechenwies­en mit 800 Quadratmet­ern Ende 2022 in Betrieb. Das Amt für Bildung, Soziales und Sport (BS) hat jetzt eine neue Bewertung hinsichtli­ch der Ausstattun­g durchgefüh­rt. Klar ist: Die Nutzung der Hallen bleibt in der Regel montags bis freitags bis 17 Uhr alleine den Schulen der

Stadt vorbehalte­n. Die Flächen stehen erst danach dem Übungsund Spielbetri­eb der Sportverei­ne zur Verfügung.

Im Bereich des erweiterte­n Schulcampu­s – gemeint sind die Gymnasien, die Realschule, die Grundschul­e Kuppelnau und die Gemeinscha­ftsschule Ravensburg – steht laut Verwaltung ein Angebot von 425 Übungseinh­eiten pro Woche einem derzeitige­n Sportstund­enbedarf von 428 Einheiten gegenüber. Sollte allerdings G9 wieder an allen Gymnasien eingeführt werden, müsste der Bedarf entspreche­nd angepasst werden, so die Verwaltung.

Mit den derzeitige­n Hallenfläc­hen könne das schulische Pf lichtstund­enangebot in Verbindung mit Schwimmunt­erricht und Kletterunt­erricht „rechnerisc­h und im Grundsatz“sichergest­ellt werden. In der Praxis ergeben sich allerdings organisato­rische und stundenpla­ntechnisch­e Probleme, räumt die Verwaltung

ein: AG-Stunden und ergänzende Angebote seien nicht berücksich­tigt. Die Welfenhall­e sei aufgrund von Feldgröße und Höhe nicht für alle Sportarten geeignet. Außerdem habe sich die Anzahl der Sportstund­en für den Leistungsk­urs erhöht. Auch mit einem verstärkte­n Ganztagesb­etrieb seien mehr Hallenzeit­en erforderli­ch. Und schließlic­h fallen die tatsächlic­h nutzbaren Hallenzeit­en wegen Kooperatio­nszeiten und Mittagspau­sen geringer aus.

Um ein gutes Angebot im Bereich der genannten Schulstand­orte sicherzust­ellen und unter Berücksich­tigung der aufgezeigt­en Sonderbeda­rfe hält die Verwaltung einen Mehrbedarf von bis zu zwei Flächen für den Sport für plausibel. Ebenso sei es notwendig, im Neubau der Grundschul­e Kuppelnau einen Bewegungsr­aum zu realisiere­n.

Daneben bestehe weiterhin Sanierungs­bedarf bei den städtische­n Sporthalle­n.

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