Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Die Taldorfer wählen ihre Wunschkand­idatin

Regine Rist verlässt nach weniger als einem Jahr ihren Posten als Ortsvorste­herin von Schmalegg zu einer Vollzeitst­elle

- Von Anton Wassermann

RAVENSBURG - Mit überwältig­ender Mehrheit (13 Ja-Stimmen, eine Enthaltung) hat der Taldorfer Ortschafts­rat am Dienstag die derzeitige Schmalegge­r Ortsvorste­herin Regine Rist zur künftigen Ortsvorste­herin von Taldorf gewählt. Wenn der Gemeindera­t erwartungs­gemäß diese Entscheidu­ng bestätigt, wird Rist im Januar 2021 die Nachfolge des langjährig­en Ortsvorste­hers Vinzenz Höss antreten.

Erst im Februar hatte Rist ihren derzeitige­n Posten im Schmalegge­r Rathaus angetreten – mit dem Verspreche­n, dieses Amt nicht als Sprungbret­t für eine spätere Karriere als Bürgermeis­terin zu nutzen. Dieses Verspreche­n gab sie auch bei ihrer Vorstellun­g im Taldorfer Ortschafts­rat ab. Allerdings habe sie jetzt die einmalige Chance genutzt, innerhalb der Stadt Ravensburg eine Vollzeitst­elle als Ortsvorste­herin zu bekommen. Außerdem reize sie die vielfältig­e Aufgabe in der größeren Ortschaft mit ihren Ortsteilen Oberzell, Bavendorf und Taldorf.

Für die öffentlich ausgeschri­ebene Stelle waren acht Bewerbunge­n eingegange­n. Vier Kandidaten waren in die engere Auswahl gekommen. Ein Gremium, dem auch Mitglieder des Ortschafts­rats angehörten, schlug Regine Rist als geeignetst­e Kandidatin vor. Sie wurde auch als Einzige eingeladen, sich dem Ortschafts­rat vorzustell­en. Vinzenz Höss machte kein Geheimnis daraus, dass sie seine Wunsch-Nachfolger­in wäre. Entspreche­nd groß war seine Freude über das klare Wahlergebn­is: „Wenn man 25 Jahre Ortsvorste­her gewesen ist, hängt man mit Herzblut an dieser Ortschaft. Daher bin ich froh, eine so kompetente Nachfolger­in

zu haben.“Ihr fachliches Rüstzeug hatte sich die Diplom-Verwaltung­swirtin in sehr unterschie­dlichen leitenden Aufgabenfe­ldern bei der Stadt Bad Waldsee erworben. In ihr Arbeitsgeb­iet als Ortsvorste­herin hat sie sich in Schmalegg rasch eingearbei­tet.

Die Herausford­erungen, die sie nun erwarten, seien ganz ähnliche wie jetzt. Zuvorderst gehe es um eine bauliche Entwicklun­g, die an die örtlichen Gegebenhei­ten angepasst sein müsse. Sie solle einem hohen Bedarf an Wohnraum gerecht werden, zugleich aber sozialen und ökologisch­en Erforderni­ssen gerecht werden. Ausdrückli­ch lobte Rist das Bündnis für bezahlbare­n Wohnraum. Es gelte aber auch, den Klimaschut­z durch intelligen­te energetisc­he Konzepte zu beachten.

Ausdrückli­ch bekannte sich Rist zu den politische­n Strukturen, wie sie in den Eingemeind­ungsverträ­gen in den 1970er-Jahren festgelegt worden sind: „Bei politische­n Entscheidu­ngen ist es gut, wenn wir den Sachversta­nd vor Ort einbringen können. Der Eingemeind­ungsvertra­g muss nicht überarbeit­et werden.“Was die künftige Zusammenar­beit der Bauhöfe betrifft, so stehe man ganz am Anfang der Untersuchu­ngen, die von einem Gutachter begleitet werden. Da seien auch die Bauhofleit­er eingebunde­n. „Man wird am Ende sehen, ob und gegebenenf­alls in welcher Form die Bauhöfe besser zusammenar­beiten können“, erklärte Rist.

Nicht festlegen wollte sich die designiert­e Ortsvorste­herin in der Frage, ob die Taldorfer Außenstell­e der Grundschul­e Oberzell erhalten oder geschlosse­n werden soll: „Dazu kenne ich nur die öffentlich geäußerten Stellungna­hmen, aber nicht die internen Abwägungen. Hier muss ich mich noch eingehend informiere­n.“

Ähnlich zurückhalt­end äußerte sie sich zu größeren Investitio­nen

ANZEIGE bei schadhafte­n öffentlich­en Gebäuden: „Die derzeitige Haushaltsl­age gibt uns kaum Spielraum für Investitio­nen. Da muss man gründlich überlegen, was wirtschaft­licher ist: eine Sanierung im Bestand oder eine große Lösung.“

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FOTO: WAS Überschwän­glich gefreut hat sich der scheidende Taldorfer Ortsvorste­her Vinzenz Höss über die Wahl von Regine Rist zu seiner Nachfolger­in.

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