Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Mehr Vertrauen in die Menschen würde helfen
Zu „Regierungen setzen auf CoronaApps“(17.4.)
„App zur Kontaktverfolgung“: Der Name scheint Programm. Frage an die Verantwortlichen: Kann mit demselben Engagement, einen Impfstoff zu erzeugen, für eine Antikörper-Testung geworben werden, die uns Aufschluss gibt über den aktuellen Stand der natürlich erreichten, körpereigenen Immunität in der Bevölkerung?
Eine „App zur Kontaktermöglichung“anstatt zur „Kontaktverfolgung“könnte dann – anstatt Angst vor Erkrankten zu schüren – die Nähe zu Genesenen und/oder immunen Mitmenschen aufzeigen. Das Gefühl, sich um die vielen Gesunden als um die Kranken zu bewegen, wäre ein anderes.
Die Forschung könnte sich dann die übliche Zeit von bis zu fünf Jahren nehmen, um einen Impfstoff zu erstellen, ohne die vorgegebenen Richtlinien zu umgehen. Es geht um die über 80 Millionen Menschen in Deutschland, deren Gesundheit angeblich oberstes Gebot der Stunde ist. Ich vermisse in der aktuellen Situation das Vertrauen in sich selbst, in den anderen – sowie das Gefühl der Zugehörigkeit zu einer Demokratie, die sich von der Wahrheit beraten lässt.
Über 90 Prozent der Bevölkerung werden diese Erkrankung mit gemäßigtem Verlauf überstehen, so berichtet von geschätzten Virologen. Bitte erwähnen Sie auch dies immer wieder.
J. Broquère-Stritzel,
Ravensburg
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