Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Die Narren übernehmen die Stadt
Mit großen Schritten geht es in Weingarten auf die Hauptfasnet zu. Die Narren selbst und natürlich auch die Besucher der Veranstaltungen können wieder unbeschwerte Stunden genießen.
WEINGARTEN - Die Termine:
Mittwoch, 19.02.
19 Uhr Brunnenputzete am Plätzlerbrunnen.
Donnerstag, 20.02.
11 Uhr Rathaussturm am Rathaus
14.30 Uhr Kinderumzug der Kindergärten mit anschl. Narrenbaumsetzen auf dem Münsterplatz und närrischem Kinderprogramm in der Kirchstraße
19 Uhr Hemdglonkerumzug durch die Innenstadt
Sonntag, 23.02.
14 Uhr Großer Narrensprung durch die Innenstadt
Dienstag, 25.02.
14 Uhr Brezelwerfen in der Innenstadt mit den Kindergärten und den Schulkindern.
19 Uhr Fasnetsverbrennen auf dem Münsterplatz Für alle Veranstaltungen: Parkmöglichkeiten für PKW: mehrere Tiefgaragen in Citynähe (Löwenplatz und Heinrich-Schatz-Str.) und beim Kultur- und Kongresszentrum. Mit Ausnahme vom Fasnetssonntag auch auf dem Festplatz.
Busanfahrt: Aus Richtung Baindt und Ravensburg mit normalem Linienverkehr.
Ein weiteres Highlight: Das Plätzlertheater 2020 „Rollentausch oder Die Wilden in der Wüste “
Lustspiel in 3 Akten von Claudia Klein, Plausus Theaterverlag, Bonn, Regie Ingo Kohlbrenner
Die Aufführungen finden im katholischen Gemeindehaus St. Martin, Irmentrudstraße 12, in Weingarten statt. Samstag 21. März 19.30 Uhr Sonntag 22. März 14 Uhr Samstag 28. März 20 Uhr Sonntag 29. März 17 Uhr Samstag 04. April 19.30 Uhr Vorverkauf ab Aschermittwoch 26.02. bei der Cityreinigung Prinz
Blick in die Historie der Plätzlerzunft Altdorf-Weingarten 1348 e.V.
In einem Brief heißt es über das Jahr 1348: „Als die Krankheit nun zu Ende war, bereiteten die Hinterbliebenen ein Freudenfest. Sie zogen auf den Rathausplatz und tanzten um den Brunnen." Dieser Rathaustanz gilt als Wurzel der Fasnacht in Altdorf-Weingarten. Im Jahr 1928 wurde die „Althistorische Plätzlerzunft Altdorf-Weingarten“gegründet. 1933 erfolgte die Aufnahme in die Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte. Die folgenden Jahre brachten einen stetigen Aufschwung der Plätzlerzunft mit sich, bis der Kriegsbeginn und die Zwangseingemeindung nach Ravensburg 1939 der Fastnacht ein jähes Ende setzten. Bedingt durch die Nachwirkungen des Zweiten Weltkrieges konnte die Fasnet erstmals wieder 1948 abgehalten werden. Die Begeisterung für die Fasnet war in der Bevölkerung ungebrochen, und so fanden bereits 1948 und 1949 wieder große Fastnachtsumzüge in Weingarten statt.
Neben den Plätzlern beteiligte sich eine große Anzahl frei kostümierter Gruppen und selbst die französische Besatzungsmacht wurde närrisch aufs Korn genommen. Aus diesen freien Gruppen der Nachkriegszeit entwickelten sich zwei weitere Narrenfiguren, die das heutige bunte Bild der Plätzlerzunft bereichern: die Lauratalgeister und die Waldweible. Einige Jahre später bekam das Waldweible mit dem Wurzelsepp seinen närrischen Begleiter. Mit dem Schlösslenarren 1975 und dem Urbletzler 2003 wurden zwei weitere Narrenfiguren geschaffen, welche das heutige Bild der Plätzlerzunft abrunden. Das jüngste Kind der Plätzlerschar ist der Schalknarr der 2015 „aus dem Ei geschlüpft ist“.
Die Plätzlerzunft zählt heute über 1500 Mitglieder, wovon 700 sich aktiv am Fasnetsgeschehen beteiligen und das Bild der Ortsfasnet von Weingarten prägen. Ein faszinierender Einblick in die Geschichte und Entwicklung der Altdorfer Fasnet eröffnet sich Besuchern das ganze Jahr auf über 300 m2 im Fasnetsmuseum in Weingarten. Über 50 lebensgroße Figuren sowie zahlreiche Bilddokumente, Narrenutensilien und Holzmasken zeugen von der Vielfalt der Narrenhäser und Fasnetsbräuche.
Weitere Infos über die Weingärtler Fasnet und das Museum sind zu finden im Internet auf www.plaetzlerzunft.de www.fasnetsmuseum.de