Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Am meisten fürchten die Deutschen die Demenz
Der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, will die Pflege zu Hause erleichtern
BERLIN (dpa/AFP/sz) - Jeder Vierte hierzulande macht sich große Sorgen, Deutschland könne in einen Krieg verwickelt werden. Wie aus dem „Sicherheitsreport 2020“hervorgeht, war diese Sorge seit Beginn der Befragung für den jährlich erscheinenden Bericht im Jahr 2011 nie höher. Und dennoch gibt es Themen, die die Bundesbürger mehr beschäftigen als die Angst vor Krieg oder Terror: der Klimawandel etwa – und vor allem die eigene Gesundheit. So fühlen sich 35 Prozent durch gefährliche Krankheiten wie Krebs besonders bedroht. Wie die Forscher bei ihrer Befragung im Januar feststellten, treibt nichts die Menschen so sehr um wie die Sorge, im Alter dement und auf Pflege angewiesen zu sein: 42 Prozent sorgen sich darüber.
Dazu passend dringt der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, auf bessere Hilfen für Pflegebedürftige, die zu Hause betreut werden. Das bisherige „Leistungswirrwarr“solle durch zwei flexible Budgets ersetzt werden, heißt es im am Mittwoch in Berlin vorgestellten Reformkonzept: Den Pflegebedürftigen sollen zwei Budgets zur Verfügung stehen – das Pflege- und das Entlastungsbudget. Das von Westerfellhaus vorgeschlagene monatliche Pflegebudget soll vom Pflegegrad abhängig sein und könne für Leistungen von ambulanten Pflege- und Betreuungsdiensten sowie für Pflegehilfsmittel aufgewendet werden. Werde dieses Budget nicht ausgeschöpft, werde es zu 50 Prozent ausbezahlt und stehe frei zur Verfügung. Das Entlastungsbudget soll sich speziell an pflegende Angehörige richten. Es soll die Pflege dann sichern, wenn sie einmal nicht da sind. Dies soll zu einer besseren Vereinbarkeit von Pflege und Beruf beitragen.
Das Bundesgesundheitsministerium reagierte zurückhaltend auf den Vorstoß.
BERLIN (epd) - Parallel zu ihren Vermittlungsbemühungen im Libyen-Konflikt hat die Bundesregierung neue Rüstungsexporte in einige der am Konflikt beteiligten Staaten genehmigt. Wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken-Abgeordneten Sevim Dagdelen hervorgeht, wurden seit Anfang Januar Genehmigungen für die Lieferung von Rüstungsgütern im Wert von rund 4,3 Millionen Euro an Ägypten, Katar, die Türkei und die Vereinigten Arabischen Emirate erteilt.