Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Einser-Abitur immer häufiger
Nur in Baden-Württemberg steigt der Anteil nicht
DÜSSELDORF (AFP/sz) - Der Anteil der Einser-Abiturienten ist bundesweit in den vergangenen zehn Jahren deutlich gestiegen. Hatte 2008 noch jeder fünfte Schulabsolvent eine Abschlussnote mit einer Eins vor dem Komma, war es laut einer Umfrage der „Rheinischen Post“2018 bereits mehr als jeder vierte. In 15 Bundesländern stieg der Anteil, allein Baden-Württemberg verzeichnete einen Rückgang von 25,6 auf 24,0 Prozent. In Bayern erhöhte sich der Anteil von 24,0 auf 31,5 Prozent. Deutschlandweit stieg die Quote der Einser-Abiturienten zwischen 2008 und 2018 von 20,2 auf 25,8 Prozent.
Der Deutsche Hochschulverband (DHV) zeigte sich besorgt: Der „Noteninflation“müsse Einhalt geboten werden. Schon heute fehlten Studienanfängern oft Grundkenntnisse, etwa in Mathematik. Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU) erneuerte ihre Forderung nach mehr Vergleichbarkeit beim Abitur.
STUTTGART (lsw) - Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) in BadenWürttemberg hat die Arbeitgeber im Land dazu aufgerufen, ihren Mitarbeitern die Teilnahme an den „Fridays for Future“Demonstrationen in dieser Woche zu ermöglichen. „Klimaschutz gehört oben auf die politische Agenda“, sagte der Landesvorsitzende Martin Kunzmann. „Öffentliche Investitionen in den Klimaschutz müssen Vorrang haben vor der Politik der schwarzen Null.“
Am kommenden Freitag (20. September) ist weltweit ein „Klimastreik“geplant. Die „Fridays for Future“-Aktivisten im Südwesten hoffen auf Tausende Teilnehmer. Der DGB ruft zur Teilnahme an dem Aktionstag auf. Arbeitnehmer, die an der Aktion teilnehmen wollen, müssen allerdings freinehmen oder vom Arbeitgeber die Erlaubnis einholen. Kunzmann warnte davor, ohne Absprache mit dem Chef dem Arbeitsplatz fernzubleiben. „Beschäftigte dürfen nur außerhalb ihrer Arbeitszeit demonstrieren, sofern ihr Arbeitgeber nichts anderes angekündigt hat.“Die „Fridays for Future“-Aktivisten sprechen zwar von „Streiks“. In Deutschland gibt es ein Streikrecht aber nur im Rahmen von Tarifauseinandersetzungen. Der DGB Baden-Württemberg als Arbeitgeber will seinen Mitarbeitern die Teilnahme ermöglichen, auch die Beschäftigten der Gewerkschaft Verdi dürfen einem Sprecher zufolge zu den Demos. Die Stadt Tübingen mit dem Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) will Mitarbeiter, die an ihrem Arbeitsplatz abkömmlich sind, ebenfalls teilnehmen lassen.