Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Klöster zeigen Interessantes
Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg laden ein
SALEM (sz) - Die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg laden dazu ein, „Technik mit Geschichte“kennenzulernen. Vom
14. bis 22. September, eine gute Woche lang, stehen zum ersten Mal die Zeugnisse des technischen Fortschritts im Mittelpunkt des Programms in den historischen Monumenten des Landes. Auch Kloster und Schloss Salem ist mit dabei und ebenso Kloster Ochsenhausen. Insgesamt machen neun Schlösser, Klöster und Gärten zwischen Kurpfalz und Bodensee mit und bieten Führungen an, bei denen man zum Teil Orte betritt, die sonst nur selten sichtbar werden, ist der Vorschau zu entnehmen.
Dass auch die ehemaligen Klöster des Landes einiges zur Geschichte der Technik zeigen können, erstaunt nur auf den ersten Blick. Aber die großen Ordensniederlassungen des Mittelalters waren durchweg prosperierende Wirtschaftsbetriebe. Statik und Konstruktionstechnik – wie weit hier im Mittelalter die Kenntnisse reichten, zeigt ein Blick auf die enormen Dachstühle der alten Kirchen. In Kloster Salem hat sich der Dachstuhl des Münsters erhalten – mit einer hölzernen Konstruktion, die bis heute aus Balken der Zeit um 1300 besteht. Bei Führungen am 14. und 15. sowie am
21. und 22. September erlebt man laut Vorschau dieses herausragende 700 Jahre alte technische Meisterwerk. Ebenfalls in Kloster Salem hat sich eine der ältesten transportablen Feuerspritzen erhalten: Ein verheerender Klosterbrand am Ende des 17. Jahrhunderts war der Anlass, den Brandschutz im Kloster auf den neuesten Stand zu bringen. Das Feuerwehrmuseum zeigt herausragende Beispiele aus der Geschichte der Brandbekämpfung – ein Erlebnis für die ganze Familie, heißt es im Presstext weiter.
Erforschung des Himmels
Mit der Erforschung des Himmels befasste man sich in Kloster Ochsenhausen: Am Ende des 18. Jahrhunderts gab der damalige Abt den Auftrag, eine Sternwarte nach neuestem Kenntnisstand einzurichten. Der „Azimutal-Quadrant“, das Instrument, mit dem die Gestirnbahnen vermessen wurden, hat sich erhalten. Bei Führungen am 17. und 20. September wird er vorgeführt – zusammen mit einem anderen technischen Meisterwerk in Ochsenhausen, der berühmten großen GablerOrgel in der Klosterkirche.
Eine Übersicht über die Veranstaltungen und die Aktionswoche der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg „Technik mit Geschichte“gibt es online unter
Für besondere Führungen wird wegen der beschränkten Teilnehmerzahl eine Anmeldung bei der jeweiligen Verwaltung empfohlen.