Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Endlich Schwerin schlagen
Stuttgarts Volleyballerinnen wollen nicht mehr Zweite sein
STUTTGART (dpa/SID) - Supercup? Im Finale verloren. DVV-Pokal? Im Halbfinale ausgeschieden. CEV-Cup? Ebenfalls im Halbfinale raus. In den Play-off-Finals um die Deutsche Meisterschaft wollen die Volleyballerinnen von Allianz MTV Stuttgart nun endlich groß auftrumpfen. Die Mannschaft von Trainer Giannis Athanasopoulos bekommt es in der Neuauflage der Vorjahresendspiele allerdings mit Titelverteidiger SSC Schwerin zu tun. Schwerer könnte der Weg zum ersten Meistertitel also nicht sein.
„Wir arbeiten hochkonzentriert an unserem Plot für diese Finalserie und werden sehr gut vorbereitet in die Matches gehen, auch wenn der SSC natürlich im Verlauf der Play-offs einen starken Eindruck hinterlassen hat“, sagte Stuttgarts Sportdirektorin Kim Renkema vor dem ersten von fünf möglichen Finalspielen am heutigen Samstag (19.30 Uhr/sportdeutschland.tv) in der heimischen Arena. Die Stuttgarter wollen in ihrem vierten Meisterschaftsfinale in Folge nicht wieder als Zweiter die Halle verlassen. Meister Schwerin jedoch hat keine Lust, dass sich da etwas ändert.
Beide Mannschaften kennen sich bestens: Schon dreimal trafen sie in dieser Saison aufeinander – dreimal gewann das Team von Bundestrainer Felix Koslowski. Unter anderem auch im Finale um den Supercup im vergangenen Oktober. „Dass wir alle drei Spiele gewinnen konnten, gibt uns natürlich Sicherheit und Selbstvertrauen“, sagt Koslowski vor dem Auftaktduell mit dem Ersten der Hauptrunde. „Alle Spielerinnen sind gesund. Wir können also aus dem Vollen schöpfen und werden alles dafür tun, die Meisterschale in Schwerin zu behalten.“
Der Faktor Anspannung könnte in dieser Finalserie den Ausschlag geben: Für Schwerin um Diagonal-Star Louisa Lippmann zählt auch nach Rang drei in der Hauptrunde nur die Meisterschaft – beim dreimaligen DVV-Pokalsieger Stuttgart soll endlich der große nationale Titel her. „Es wird vieles davon abhängen, welche Mannschaft mit dem Druck besser umgehen kann. Wir haben im Halbfinale gegen Dresden bewiesen, dass wir das können“, sagt Schwerins Zuspielerin Denise Hanke mit Blick auf das 2:0 in der Serie gegen den Hauptrunden-Zweiten. Denise Hanke jedenfalls ist bereit. „Das Adrenalin ist so hoch. Hauptsache, es geht endlich los“, sagt sie. „Holt mich morgens um sechs aus dem Bett, und ich bin voll da!“Der Konter von MTV-Kapitänin Deborah van Daelen klingt so: „Wir hatten schon öfter die Chance, Meister zu werden. Jetzt wollen wir diesen Titel endlich holen! Wir wissen, dass wir Schwerin schlagen können.“