Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Viel Lob für die Feuerwehren des Kreises
Einsätze und Zusammenarbeit mit Organisationen haben bundesweit Vorbildfunktion
BERG - Die Feuerwehren des Landkreises Ravensburg haben sich zu ihrer jährlichen Verbandsversammlung in der Turn- und Festhalle in Berg getroffen. Die Halle war mit über 280 Feuerwehrleuten bis auf den letzten Platz belegt, darunter waren 137 offizielle Delegierte sowie Abordnungen der angrenzenden Landkreise Sigmaringen, Bodenseekreis, Biberach und Lindau.
Bergs Bürgermeister Helmut Grieb freute sich bei seiner Begrüßung über die erste große Veranstaltung in der neu sanierten Turn- und Festhalle. Im Namen der Bürgerschaft sowie der anderen anwesenden Bürgermeister dankte er der Feuerwehr für ihren Einsatz und lobte die gute Zusammenarbeit. Auch Landrat Harald Sievers betonte in seinem Grußwort, dass „Zusammenarbeit in unserem Landkreis großgeschrieben wird.“Eine wesentliche Rolle für die erfolgreichen Einsätze spiele die vorbildliche Kooperation aller Hilfsorganisationen im Landkreis. Die gute Vernetzung zeigte sich auch an deren zahlreichen anwesenden Vertretern aus Johanniter Unfallhilfe, DRK, THW, Bergwacht, Landratsamt und Polizeipräsidium.
Politisch wurde denn auch Klaus Merz, Mitglied im Vorstand des Landesfeuerwehrverbandes BadenWürttemberg. Er sprach die Tagesverfügbarkeit der Feuerwehrmänner im freiwilligen Dienst an. Hier müsse ein Umdenken stattfinden. Die Arbeit des Kreisfeuerwehrverbandes bezeichnete er als vorbildlich. Von steigenden Mitgliederzahlen berichtete der Verbandsvorsitzende Michael Otto. Auch er hob noch einmal die gute Zusammenarbeit mit den anderen Hilfsorganisationen am Beispiel Rettungsleitstelle Bodensee-Oberschwaben hervor: „Wir werden von anderen Landkreisen beneidet“bemerkte er stolz.
Erfolgreich ist auch die Kreisjugendfeuerwehr. Patrick Hack berichtete von steigenden Mitgliederzahlen. 2017 gab es im Landkreis 34 Jugend- und 4 Kindergruppen in 28 Jugendfeuerwehren. 685 Jugendliche, darunter 91 Mädchen verbrachten TRAUERANZEIGEN ihre Freizeit bei den Jugendfeuerwehren.
Kreisbrandmeister Oliver Surbeck zeigte die Arbeit im vorbeugenden Brandschutz auf. Man unterstütze hierbei zum Beispiel Großprojekte wie den Center Parcs in Leutkirch aber auch Firmen und Hotelanlagen. Die Zahl der Feuerwehr-Einsätze stieg 2017 auf 2663. 239 Personen konnten gerettet werden, 40 Personen wurden geborgen. 3404 Einsatzkräfte waren im Dienst – alle ehrenamtlich. Kritisch bewertete Surbeck die Tagesverfügbarkeit. Dies könne nur durch eine gute interkommunale Zusammenarbeit kompensiert werden. Mit den steigenden Deutsches FeuerwehrEhrenkreuz in Bronze: Jean Louis Gilliet, FF Ravensburg; Holger Dürr, FF Ravensburg; Martin Waizenegger, FF Leutkirch.
Deutsches Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber: Sascha Maucher, FF Ravensburg; Hans-Peter Müller, FF Ravensburg; Markus Birker, FF Ravensburg.
Deutsche Feuerwehr-Ehrenmedaille: Helmut Grieb, Bürgermeister in Berg. (woste) Einsatzzahlen bewege man sich jedoch so langsam im Grenzbereich. „Noch ist das jetzige System stark und zuverlässig“, sagte Surbeck. Er lobte die Arbeit aller Einsatzkräfte, auch bei den herausragenden Ereignissen, wie dem Kirchenbrand in Ravensburg, dem Flugzeugabsturz in Waldburg oder den großen Brand im Wertstoffhof während des Rutenfests.
Bewährt und ein bundesweit einmaliges System sind die 73 Fachberater in 17 Fachberatersparten. Neu hinzugekommen sind die Fachbereiche Denkmalschutz, Stromausfall und IT. Im Fachbereich Aus- und Fortbildung gibt es 156 Ausbilder. Manchmal sind auch belastende Einsätze zu verzeichnen. Gut, dass die fachübergreifende Notfallseelsorge den Einsatzkräften hilft, das Erlebte besser verarbeiten zu können.
Ein starkes Votum erhielten Vorstand und Kassenprüfer von den Delegierten. Einstimmig und ohne Enthaltungen wurden sie entlastet.