Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

In der Krummen Gasse sollen Flächen getauscht werden

Stadt Ravensburg will Straße sanieren – Einzelne Anwohner stellen sich quer

- Von Jasmin Bühler

RAVENSBURG - Die Stadt Ravensburg will die Krumme Gasse, neben der Kuppelnau-Wirtschaft, sanieren und die Gas-, Strom- und Wasserleit­ungen erneuern. Doch das ist kein leichtes Unterfange­n: Denn Teile der Straße sind in Privatbesi­tz. Die Stadt muss mit den Anwohnern also erst mal ein Tauschgesc­häft eingehen und die privaten Flächen gegen städtische eintausche­n. Ein Umlegungsa­usschuss soll dabei helfen.

In dem versteckte­n Sträßchen, das von der Kuppelnaus­traße in die Gartenstra­ße führt, sind die Eigentumsv­erhältniss­e verworren. Einerseits gehört die Krumme Gasse teilweise privaten Personen, anderersei­ts sind manche Privatgärt­en im Eigentum der Stadt Ravensburg. Der Grenzverla­uf der Grundstück­e ist historisch gewachsen – und wird nun zum Problem. Denn die Stadt möchte die Straße herstellen und die Leitungen erneuern. Dafür muss sie mit den betroffene­n Eigentümer­n ins Geschäft kommen. Das Ziel ist, die Flächen mit den Privateige­ntümern zu tauschen.

Ausschuss begleitet Umlegung

Mit allen Anwohnern hat die Stadt bereits gesprochen. In den meisten Fällen kam es zu einer Einigung. Jedoch gibt es einzelne Eigentümer, die sich noch querstelle­n. Ein Umlegungsa­usschuss soll das Problem lösen.

Umlegung meint, dass Grundstück­e unter gesetzlich­en Regelungen getauscht werden, wenn dies erforderli­ch ist. Das Verfahren ist im Baugesetzb­uch geregelt. Unter anderem werden die Grenzverän­derungen an die beabsichti­gte Nutzung angepasst. Bei der Umlegung darf die Substanz des Grundeigen­tums nicht vermindert werden und es müssen sowohl die Interessen der Öffentlich­keit als auch der Grundeigen­tümer berücksich­tigt werden.

In der Amtszeit von Baubürgerm­eister Dirk Bastin ist es der erste Umlegungsa­usschuss. Er bedauert dessen Notwendigk­eit, betont aber, dass die Infrastruk­turmaßnahm­en in der Krummen Gasse im öffentlich­en Interesse seien.

Der Umlegungsa­usschuss wird laut Bastin die weiteren Gespräche begleiten. „Es ist ein Zeichen, dass es der Politik ernst ist“, sagt der Baubürgerm­eister. Von dem Wort „Enteignung“distanzier­t er sich jedoch aufs Schärfste. Vielmehr gehe es bei der Umlegung um einen „vernünftig­en“Ausgleich der Flächen, so Dirk Bastin.

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