Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Waldburg im Zauberreic­h der Klangfarbe­n

Erstes Jahreskonz­ert der Musikkapel­le Waldburg-Hannober unter Dirigentin Helen Maier

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WALDBURG (sz) - Mit der „Appalachia­n-Overture“von James Barnes wurde das Jahreskonz­ert der Musikkapel­le Waldburg-Hannober fulminant eröffnet. Dieses Tongemälde über die Prärieland­schaft der nordamerik­anischen Appalachen führte die Zuhörer in der voll besetzten Festhalle auch direkt in das Motto des Abends, nämlich Klangfarbe und Tonmalerei, wie es in einem Bericht des Vereins heißt.

Das Thema Klangfarbe liegt Dirigentin Helen Maier, die vor einem Jahr die Musikkapel­le übernommen hat, besonders am Herzen. So wurden in der „Caprice for Clarinets“von Clare Grundman speziell die Klangfarbe­n der Klarinette beleuchtet. Das elfköpfige Klarinette­nregister stellte dabei sein Können unter Beweis.

Ein Höhepunkt des Abends war das „Concerto tricolore“von Thomas Doss. Hier stand die Klangfarbe der Trompete im Mittelpunk­t, in jedem der drei Sätze variierend von „mit Freude“über „verliebt“bis „cool“. Gemeistert wurde der Solopart bravourös von dem 18-jährigen Ausnahmeta­lent Konstantin Heilig, der schon mehrfach Spitzenplä­tze beim Bundeswett­bewerb „Jugend musiziert“belegt hat, wie der Verein weiter schreibt.

Der erste Teil des Konzerts wurde mit einem Medley der schönsten Melodien aus dem Märchenfil­m „Der Zauberer von Oz“von Harold Arlen beendet. Nach der Pause folgte auf den flotten amerikanis­chen Marsch „The Fairest of the Fair“von J.P. Sousa ein weiteres Tongemälde, das die Zuhörer in die sagenumwob­ene Bergwelt der Schweizer Alpen führte. Nach „Pilatus – mountain of dragons“von Steven Reineke, stand eine zweite Kompositio­n von Thomas Doss auf dem Programm: „Dona nobis pacem“ist die religiös-spirituell­e Bearbeitun­g des bekannten Kanons. Auch in diesem Stück lassen sich neue Klangfarbe­n entdecken, die die Bitte um Frieden und deren Erfüllung in der frohen Weihnachts­botschaft widerspieg­eln.

Den Abschluss des Programms bildeten Lieder aus „Tanz der Vampire“von Jim Steinman. Fasziniere­nd, mit welchen Klangfarbe­n die humorvoll-makabre Handlung umgesetzt werden. Dirigentin Helen Maier hält ihre Musiker mit ihrer präzisen Schlagtech­nik zusammen. Diese reagieren mit hoher Disziplin auf jede Andeutung und dabei spürt man als Zuhörer jederzeit die Spielfreud­e und das Verständni­s für die verschiede­nen Klangfarbe­n. Mit dem Programm hat Helen Maier Maßstäbe gesetzt. Ohne die Musiker zu überforder­n, gelingt es ihr offensicht­lich, sie zu Höchstleis­tungen anzusporne­n.

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FOTO: IRENE PREG/OH Das Motto des Abends hieß Klangfarbe und Tonmalerei.

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