Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Towerstars verlieren in Freiburg
Ravensburg unterliegt in der DEL 2 beim EHC Freiburg mit 3:4
Ravensburg kassiert in der DEL 2 zu viele Strafen und unterliegt mit 3:4.
FREIBURG - Die Ravensburg Towerstars haben in der DEL 2 beim EHC Freiburg eine vermeidbare 3:4-Niederlage hinnehmen müssen. Zwei Gegentore kassierte die Mannschaft von Trainer Jiri Ehrenberger am Sonntagabend in Unterzahl, zudem ließen die Towerstars viele gute Möglichkeiten ungenutzt.
Die Ausgangslage für beide Teams war völlig unterschiedlich: Ravensburg hatte am Freitagabend den Tabellenführer Bietigheim deutlich besiegt, Freiburg dagegen beim Tabellenletzten Tölz verloren. Jedoch war weder den einen übergroßes Selbstvertrauen anzumerken, noch den anderen starke Verunsicherung. „Wir wollten an die gute Leistung gegen Bietigheim anknüpfen. Leider haben wir es versäumt, unsere vielen Chancen besser zu nutzen“, sagte Ehrenberger.
Bereits nach wenigen Sekunden hätten die Towerstars führen müssen, doch Adam Lapsansky traf den Puck völlig frei stehend nicht richtig. Danach wirkte zunächst Freiburg gefährlicher, eine gute Möglichkeit von Jakub Babka entschärfte aber Towerstars-Goalie Jonas Langmann. Nach zehn Minuten gerieten die Ravensburger in doppelte Unterzahl – Raphael Kapzan und Sören Sturm wurden in kurzer Folge auf die Strafbank geschickt. Diesen Vorteil nutzte Freiburg: Mark Mancaris ersten Schuss
EHC Freiburg – Ravensburg Towerstars 4:3 (1:2, 1:0, 2:1) Tore: 1:0 (11:00) Mark Mancari (Duda, Palausch), 1:1 (15:52) Marc Schmidpeter (Schwamberger), 1:2 (18:46) Arturs Kruminsch (Svoboda, Pozivil), 2:2 (24:53) Mark Mancari (Duda, Körner), 3:2 (44:53) Janik Herm (Mancari, Meyer), 4:2 (56:20) Jakub Babka (Mancari, Körner), 4:3 (58:18) Robin Just (Zucker, Slavetinsky).
Strafen: Freiburg 8 Minuten + 10 (Meyer, Check gegen den Kopf), Ravensburg 14 Minuten. Zuschauer: 1927. wehrte Langmann zwar noch ab, die Scheibe gelangte aber mit etwas Glück sofort wieder zu dem Freiburger, der aus der Halbdistanz zum 1:0 nach genau elf Minuten verwandelte.
Die Towerstars erholten sich schnell und waren bald erfolgreich: In der 16. Minute netzte Marc Schmidpeter zum Ausgleich ein. Warum die Schiedsrichter in dieser Szene den Videobeweis bemühten, blieb unklar. Es könnte daran gelegen haben, dass sie einfach noch einmal die schöne Vorlage von Daniel Schwamberger sehen wollten.
Kniffliger war da schon eine Szene in der 19. Minute, als Arturs Kruminsch den Puck ins Tor stocherte, nachdem Freiburgs Goalie Miroslav Halunjak einen Schuss von Jakub Svoboda pariert hatte. Nach kurzer Beratung stand fest: Das Tor zählt. Die Towerstars gingen mit einer Führung in die Drittelpause. In den zweiten 20 Minuten drückten die Ravensburger dafür vergeblich auf einen weiteren Treffer. Das hohe Tempo zahlte sich nicht aus – die klarste Chance vergab Lapsansky, der wie zu Spielbeginn die Scheibe nicht richtig traf (34.). Es wäre die erneute Führung für die Towerstars gewesen. Denn Freiburg hatte durch Mancari früh im Drittel ausgeglichen (24.).
Trotz optischer Überlegenheit wollte den Towerstars kein Treffer gelingen, auch eine Überzahlsituation verstrich ohne gutes Powerplay. Sie mussten sich sogar bei Goalie Langmann bedanken, der zweimal glänzend hielt (gegen Mancari und Nikolas Linsenmaier), dass sie nicht in Rückstand gerieten.
Durch eine wahre Strafenflut brachten sich die Towerstars im Schlussdrittel immer wieder in Unterzahl (wenige Sekunden lang sogar wieder doppelt). Eine dieser Situationen nutzten die Freiburger zur 3:2-Führung (45.). Wieder war Mancari entscheidend beteiligt, dessen Distanzschuss Janik Herm, der mit dem Rücken zum Tor direkt vor Langmann stand, noch leicht abfälschte.
Robin Just verkürzt kurz vor Schluss
Als Ravensburg dann selbst einmal wieder in Überzahl war, sprang keine einzige klare Chance in zwei Minuten heraus. In einer etwas unübersichtlichen Situation vor Langmanns Tor behielt dafür auf der Gegenseite Jakub Babka die Übersicht und erhöhte auf 4:2.
Ehrenberger nahm zweieinhalb Minuten vor Schluss den Goalie vom Eis. Durch eine Strafe gegen Brian Roloff war diese Überzahl aber gleich beendet. Robin Just verkürzte zwar noch auf 3:4 (59.), Langmann ging wieder raus – aber mehr als ein bisschen Aufregung in den letzten Sekunden sprang nicht mehr raus für die Towerstars. „Wir waren dem Ausgleich nah. Letztlich hat Freiburg aber nicht unverdient gewonnen, weil wir uns durch viele Strafen selbst geschwächt haben“, sagte Towerstars-Coach Ehrenberger.
So gut das Wochenende für Ravensburg mit dem Sieg gegen den Tabellenführer begonnen hatte, so schlecht endete es mit einer unnötigen Niederlage, die durch schwache Chancenverwertung und relativ viele Strafen zu erklären ist. Bereits am Mittwoch geht es für die Towerstars mit dem nächsten Ligaspiel weiter: Es steht eine lange Auswärtsfahrt nach Dresden zu den Eislöwen an.