Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Towerstars verlieren in Freiburg

Ravensburg unterliegt in der DEL 2 beim EHC Freiburg mit 3:4

- Von Michael Panzram

Ravensburg kassiert in der DEL 2 zu viele Strafen und unterliegt mit 3:4.

FREIBURG - Die Ravensburg Towerstars haben in der DEL 2 beim EHC Freiburg eine vermeidbar­e 3:4-Niederlage hinnehmen müssen. Zwei Gegentore kassierte die Mannschaft von Trainer Jiri Ehrenberge­r am Sonntagabe­nd in Unterzahl, zudem ließen die Towerstars viele gute Möglichkei­ten ungenutzt.

Die Ausgangsla­ge für beide Teams war völlig unterschie­dlich: Ravensburg hatte am Freitagabe­nd den Tabellenfü­hrer Bietigheim deutlich besiegt, Freiburg dagegen beim Tabellenle­tzten Tölz verloren. Jedoch war weder den einen übergroßes Selbstvert­rauen anzumerken, noch den anderen starke Verunsiche­rung. „Wir wollten an die gute Leistung gegen Bietigheim anknüpfen. Leider haben wir es versäumt, unsere vielen Chancen besser zu nutzen“, sagte Ehrenberge­r.

Bereits nach wenigen Sekunden hätten die Towerstars führen müssen, doch Adam Lapsansky traf den Puck völlig frei stehend nicht richtig. Danach wirkte zunächst Freiburg gefährlich­er, eine gute Möglichkei­t von Jakub Babka entschärft­e aber Towerstars-Goalie Jonas Langmann. Nach zehn Minuten gerieten die Ravensburg­er in doppelte Unterzahl – Raphael Kapzan und Sören Sturm wurden in kurzer Folge auf die Strafbank geschickt. Diesen Vorteil nutzte Freiburg: Mark Mancaris ersten Schuss

EHC Freiburg – Ravensburg Towerstars 4:3 (1:2, 1:0, 2:1) Tore: 1:0 (11:00) Mark Mancari (Duda, Palausch), 1:1 (15:52) Marc Schmidpete­r (Schwamberg­er), 1:2 (18:46) Arturs Kruminsch (Svoboda, Pozivil), 2:2 (24:53) Mark Mancari (Duda, Körner), 3:2 (44:53) Janik Herm (Mancari, Meyer), 4:2 (56:20) Jakub Babka (Mancari, Körner), 4:3 (58:18) Robin Just (Zucker, Slavetinsk­y).

Strafen: Freiburg 8 Minuten + 10 (Meyer, Check gegen den Kopf), Ravensburg 14 Minuten. Zuschauer: 1927. wehrte Langmann zwar noch ab, die Scheibe gelangte aber mit etwas Glück sofort wieder zu dem Freiburger, der aus der Halbdistan­z zum 1:0 nach genau elf Minuten verwandelt­e.

Die Towerstars erholten sich schnell und waren bald erfolgreic­h: In der 16. Minute netzte Marc Schmidpete­r zum Ausgleich ein. Warum die Schiedsric­hter in dieser Szene den Videobewei­s bemühten, blieb unklar. Es könnte daran gelegen haben, dass sie einfach noch einmal die schöne Vorlage von Daniel Schwamberg­er sehen wollten.

Kniffliger war da schon eine Szene in der 19. Minute, als Arturs Kruminsch den Puck ins Tor stocherte, nachdem Freiburgs Goalie Miroslav Halunjak einen Schuss von Jakub Svoboda pariert hatte. Nach kurzer Beratung stand fest: Das Tor zählt. Die Towerstars gingen mit einer Führung in die Drittelpau­se. In den zweiten 20 Minuten drückten die Ravensburg­er dafür vergeblich auf einen weiteren Treffer. Das hohe Tempo zahlte sich nicht aus – die klarste Chance vergab Lapsansky, der wie zu Spielbegin­n die Scheibe nicht richtig traf (34.). Es wäre die erneute Führung für die Towerstars gewesen. Denn Freiburg hatte durch Mancari früh im Drittel ausgeglich­en (24.).

Trotz optischer Überlegenh­eit wollte den Towerstars kein Treffer gelingen, auch eine Überzahlsi­tuation verstrich ohne gutes Powerplay. Sie mussten sich sogar bei Goalie Langmann bedanken, der zweimal glänzend hielt (gegen Mancari und Nikolas Linsenmaie­r), dass sie nicht in Rückstand gerieten.

Durch eine wahre Strafenflu­t brachten sich die Towerstars im Schlussdri­ttel immer wieder in Unterzahl (wenige Sekunden lang sogar wieder doppelt). Eine dieser Situatione­n nutzten die Freiburger zur 3:2-Führung (45.). Wieder war Mancari entscheide­nd beteiligt, dessen Distanzsch­uss Janik Herm, der mit dem Rücken zum Tor direkt vor Langmann stand, noch leicht abfälschte.

Robin Just verkürzt kurz vor Schluss

Als Ravensburg dann selbst einmal wieder in Überzahl war, sprang keine einzige klare Chance in zwei Minuten heraus. In einer etwas unübersich­tlichen Situation vor Langmanns Tor behielt dafür auf der Gegenseite Jakub Babka die Übersicht und erhöhte auf 4:2.

Ehrenberge­r nahm zweieinhal­b Minuten vor Schluss den Goalie vom Eis. Durch eine Strafe gegen Brian Roloff war diese Überzahl aber gleich beendet. Robin Just verkürzte zwar noch auf 3:4 (59.), Langmann ging wieder raus – aber mehr als ein bisschen Aufregung in den letzten Sekunden sprang nicht mehr raus für die Towerstars. „Wir waren dem Ausgleich nah. Letztlich hat Freiburg aber nicht unverdient gewonnen, weil wir uns durch viele Strafen selbst geschwächt haben“, sagte Towerstars-Coach Ehrenberge­r.

So gut das Wochenende für Ravensburg mit dem Sieg gegen den Tabellenfü­hrer begonnen hatte, so schlecht endete es mit einer unnötigen Niederlage, die durch schwache Chancenver­wertung und relativ viele Strafen zu erklären ist. Bereits am Mittwoch geht es für die Towerstars mit dem nächsten Ligaspiel weiter: Es steht eine lange Auswärtsfa­hrt nach Dresden zu den Eislöwen an.

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FOTO: ACHIM KELLER
 ?? FOTO: ACHIM KELLER ?? Großer Rückhalt: Towerstars-Goalie Jonas Langmann erwischt den Puck und entschärft eine Freiburger Chance.
FOTO: ACHIM KELLER Großer Rückhalt: Towerstars-Goalie Jonas Langmann erwischt den Puck und entschärft eine Freiburger Chance.

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