Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Berg steht finanziell auf solidem Fundament
Rücklagen steigen stärker als ursprünglich geplant an
BERG - „Wir können zufrieden nach vorne schauen.“Mit dieser Einschätzung der finanziellen Lage der Gemeinde hat Bergs Bürgermeister Helmut Grieb im Gemeinderat aufgewartet. Gründe dieser Feststellung ist die Bilanz des Haushaltsjahres 2016: Sie weist unter anderem höhere Rücklagen als erwartet und einen beneidenswert niedrigen Schuldenstand auf.
Vorgesehen gewesen war die Stärkung der Rücklagen der 4400-Seelen-Gemeinde um 1,36 Millionen Euro. Im Zusammenhang mit dem Neubaugebiet „Vorberg – Obere Halde“konnten die Rücklagen letztlich jedoch um 3,56 Millionen Euro auf 5,44 Millionen Euro ausgebaut werden. Dies sind pro Einwohner 1309 Euro.
288 Euro Schulden pro Kopf
Vom weit unter dem Landesdurchschnitt (634 Euro pro Kopf für Gemeinden vergleichbarer Größe) liegenden Schuldenstand der Gemeinde können viele andere Kommunen nur träumen. Die Schulden der Gemeinde im Kernhaushalt belaufen sich auf 160 861 Euro, dies sind 38,68 Euro pro Einwohner. Hinzu kommen die Schulden des gemeindeeigenen Wasserversorgungsbetriebs in Höhe von 1,03 Millionen Euro (248,55 Euro pro Einwohner).
Der Haushalt des vergangenen Jahres wies im Übrigen eine Besonderheit auf: Ist der Verwaltungshaushalt einer Gemeinde in der Regel deutlich höher als der Vermögenshaushalt, aus dem die kommunalen Investitionen finanziert werden, gab es im vergangenen Haushaltsjahr wegen des Neubaugebiets „Vorberg – Obere Halde“fast einen Gleichstand: Dem Verwaltungshaushalt in Höhe von 9,95 Millionen Euro stand ein Vermögenshaushalt von 8,88 Millionen Euro gegenüber. Ursprünglich waren ein Verwaltungshaushalt in Höhe von 9,21 Millionen Euro und ein Vermögenshaushalt mit einem Volumen von 6,1 Millionen Euro geplant gewesen.Keine Zum, wie die Leiterin der Kämmerei Monika Schäfer schreibt, „erfreulichen Jahr“haben auch höhere Einnahmen als geplant beigetragen: unter anderem rund 410 000 Euro mehr Gewerbesteuer als erwartet (Planansatz: 1,6 Millionen Euro), ferner deutlich höhere Schlüsselzuweisungen des Landes als im Haushaltsjahr 2015 und schließlich weniger Ausgaben in einigen Bereichen. Dass die Kommune im Haushaltsjahr 2016 keine Kredite aufnehmen musste, ist ein weiterer Hinweis auf die solide Haushaltslage der Gemeinde Berg, deren Einwohnerzahl von derzeit rund 4400 (davon 4200 Erstwohnsitze) weiter steigen wird, wie Bürgermeister Grieb mit Blick auf die Bautätigkeit in Berg sagte.
Rund 410 000 Euro mehr Gewerbesteuer als erwartet