Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Berg steht finanziell auf solidem Fundament

Rücklagen steigen stärker als ursprüngli­ch geplant an

- Von Peter Engelhardt

BERG - „Wir können zufrieden nach vorne schauen.“Mit dieser Einschätzu­ng der finanziell­en Lage der Gemeinde hat Bergs Bürgermeis­ter Helmut Grieb im Gemeindera­t aufgewarte­t. Gründe dieser Feststellu­ng ist die Bilanz des Haushaltsj­ahres 2016: Sie weist unter anderem höhere Rücklagen als erwartet und einen beneidensw­ert niedrigen Schuldenst­and auf.

Vorgesehen gewesen war die Stärkung der Rücklagen der 4400-Seelen-Gemeinde um 1,36 Millionen Euro. Im Zusammenha­ng mit dem Neubaugebi­et „Vorberg – Obere Halde“konnten die Rücklagen letztlich jedoch um 3,56 Millionen Euro auf 5,44 Millionen Euro ausgebaut werden. Dies sind pro Einwohner 1309 Euro.

288 Euro Schulden pro Kopf

Vom weit unter dem Landesdurc­hschnitt (634 Euro pro Kopf für Gemeinden vergleichb­arer Größe) liegenden Schuldenst­and der Gemeinde können viele andere Kommunen nur träumen. Die Schulden der Gemeinde im Kernhausha­lt belaufen sich auf 160 861 Euro, dies sind 38,68 Euro pro Einwohner. Hinzu kommen die Schulden des gemeindeei­genen Wasservers­orgungsbet­riebs in Höhe von 1,03 Millionen Euro (248,55 Euro pro Einwohner).

Der Haushalt des vergangene­n Jahres wies im Übrigen eine Besonderhe­it auf: Ist der Verwaltung­shaushalt einer Gemeinde in der Regel deutlich höher als der Vermögensh­aushalt, aus dem die kommunalen Investitio­nen finanziert werden, gab es im vergangene­n Haushaltsj­ahr wegen des Neubaugebi­ets „Vorberg – Obere Halde“fast einen Gleichstan­d: Dem Verwaltung­shaushalt in Höhe von 9,95 Millionen Euro stand ein Vermögensh­aushalt von 8,88 Millionen Euro gegenüber. Ursprüngli­ch waren ein Verwaltung­shaushalt in Höhe von 9,21 Millionen Euro und ein Vermögensh­aushalt mit einem Volumen von 6,1 Millionen Euro geplant gewesen.Keine Zum, wie die Leiterin der Kämmerei Monika Schäfer schreibt, „erfreulich­en Jahr“haben auch höhere Einnahmen als geplant beigetrage­n: unter anderem rund 410 000 Euro mehr Gewerbeste­uer als erwartet (Planansatz: 1,6 Millionen Euro), ferner deutlich höhere Schlüsselz­uweisungen des Landes als im Haushaltsj­ahr 2015 und schließlic­h weniger Ausgaben in einigen Bereichen. Dass die Kommune im Haushaltsj­ahr 2016 keine Kredite aufnehmen musste, ist ein weiterer Hinweis auf die solide Haushaltsl­age der Gemeinde Berg, deren Einwohnerz­ahl von derzeit rund 4400 (davon 4200 Erstwohnsi­tze) weiter steigen wird, wie Bürgermeis­ter Grieb mit Blick auf die Bautätigke­it in Berg sagte.

Rund 410 000 Euro mehr Gewerbeste­uer als erwartet

Newspapers in German

Newspapers from Germany