Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Unwetter fegen über Deutschland hinweg
Promenadenfest in Überlingen abgebrochen – Zugstrecken vorübergehend gesperrt
- Schwere Gewitter und Starkregen haben am Wochenende weite Teile Deutschlands heimgesucht. Unwetter gab es vom Bodensee bis nach Brandenburg, Blitzeinschläge setzten etliche Häuser in Brand. In Berlin wurde zum zweiten Mal binnen eines Monats der Ausnahmezustand ausgerufen. Die Feuerwehr rückte zu 435 wetterbedingten Einsätzen aus. In Ostfriesland kam ein Autofahrer ums Leben. Im Südwesten traf es die Bodenseeregion heftig. Bei Sipplingen musste die B 31 zeitweise gesperrt werden, zwischen Stockach und Überlingen ebenfalls.
Starke Gewitter haben im Südwesten am Wochenende Schäden verursacht. Besonders betroffen war die Bodenseeregion mit heftigen Regenfällen und Windböen. Mehrere Zugstrecken waren in der Nacht zum Samstag wegen umgestürzter Bäume oder abgerutschter Hänge vorübergehend gesperrt, wie ein Sprecher der Deutschen Bahn sagte. Betroffen war eine Bahnstrecke zwischen Überlingen (Bodenseekreis) und Bodman-Ludwigshafen (Kreis Konstanz), sowie zwischen Radolfzell und Konstanz. Samstagmorgen waren die Strecken wieder frei.
Bei Gewittern und starken Windböen brachen die Veranstalter nach Angaben der Polizei am Samstagabend das Überlinger Promenadenfest ab. Das Festgelände wurde geräumt. An drei Zelten entstand durch das Unwetter Schaden, verletzt wurde niemand.
In Lindau rückte die Feuerwehr in der Nacht zum Sonntag wegen umgestürzter Bäume und Bauzäune zu mehreren Einsätzen aus.
B 31 überflutet und gesperrt
In Bodman-Ludwigshafen (Kreis Konstanz) sperrte die Polizei in der Nacht zum Samstag die Ortsdurchfahrt, nachdem die Straße von Wasser und Schlamm überflutet wurde. Auch in Sipplingen (Bodenseekreis) sperrten Beamte Straßen wegen abgerutschter Hänge. Verletzt wurde niemand. In den Orten liefen zahlreiche Keller voll Wasser. Ebenfalls gesperrt wurde die B 31 zwischen Stockach und Überlingen, da die Fahrbahn an mehreren Stellen überflutet und mit Schlamm bedeckt war. 90 Teilnehmer eines Zeltcamps mussten sich in Breisach (BreisgauHochschwarzwald) wegen des Unwetters in Sicherheit bringen. Das Rote Kreuz half bei der Räumung des Lagers und baute in der Stadthalle Breisach Feldbetten auf, auf denen die Camper die Nacht verbringen konnten.
Zahlreiche Keller liefen nach Polizeiangaben in Offenburg (Ortenaukreis) mit Wasser voll. Drei Dachstühle von Wohnhäusern gingen in Flammen auf, weil Blitze eingeschlagen hatten. Die Feuerwehr konnte die Brände schnell löschen, niemand wurde verletzt. Durch den Wind stürzten einige Bäume um. In weiteren Regionen kam es ebenfalls zu Überschwemmungen.
435 Einsätze in Berlin
Im Bereich Rottweil gab es einem Polizeisprecher zufolge starke Regenfälle, Hagel und Windböen. In Drackenstein (Kreis Göppingen) wurde am Samstagnachmittag Geröll auf eine Landstraße gespült. Die Fahrbahn war nach Angaben der Polizei vorübergehend blockiert. Auch anderswo in Deutschland gab es heftige Unwetter:
In Niedersachsen kam am Samstagabend ein Mann ums Leben, als sein Auto in der Nähe von Aurich bei Starkregen von der Fahrbahn abkam. Der 48-Jährige starb an der Unfallstelle.
In Berlin liefen am Samstagnachmittag Keller voll und Bäume stürzten um, wie ein Sprecher der Feuerwehr am Sonntag sagte. Die Feuerwehr rückte zu 435 wetterbedingten Einsätzen aus. In Charlottenburg verursachte vermutlich ein Blitzschlag einen Dachbrand in einem sechsgeschossigen Wohn- und Geschäftshaus. Verletzt wurde bei dem Unwetter niemand.