Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Mehr Steuermittel für Forschungsförderung
BERLIN (AFP) - Mit Finanzhilfen und Steuererleichterungen für Unternehmen will Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) die Innovation in Deutschland fördern. „Wir brauchen die besten Ideen und wir müssen schneller und effizizenter als bisher von der Idee zum Markterfolg kommen“, erklärte Zypries am Dienstag. Ihr Plan sieht zusätzliche Förderungen von mehr als einer Milliarde Euro vor.
So sollen die Ausgaben für Forschung und Entwicklung (FuE) von bislang drei Prozent des Bruttoinlandsproduktes auf 3,5 Prozent steigern. Unternehmen mit weniger als Tausend Mitarbeitern sollen steuerliche Erleichterungen erhalten, um ihre FuE-Ausgaben zu erhöhen. Außerdem werden laut Bundeswirtschaftsministerium mindestens 700 Millionen Euro jährlich für die steuerliche Förderung der Forschung im Mittelstand bereit gestellt.
VW-Konzern verdient operativ deutlich mehr
WOLFSBURG (dpa) - Die Kernmarke von Volkswagen hat Europas größtem Autokonzern zum Jahresbeginn ein überraschend hohes operatives Ergebnis beschert. Demnach betrug der vorläufige Gewinn im ersten Quartal rund 4,4 Milliarden Euro – nach 3,4 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum, wie der Autobauer am Dienstag mitteilte. Analysten hatten weniger erwartet. VW begründete den Anstieg vor allem mit Erfolgen bei der schwächelnden Kernmarke, die operativ rund 0,9 Milliarden Euro einfuhr. Gründe für das Plus bei der Kernmarke seien erfolgreiche Markteinführungen vor allem des neuen Tiguan. Außerdem hätten die westeuropäischen Märkte gut abgeschnitten und die Fixkosten seien gesunken. Durch diese und andere Maßnahmen soll die seit den 1990-Jahren gesunkene Innovatorenquote, also der Anteil an Unternehmen, der in den vergangenen drei Jahren Innovationen hervorgebracht hat, wieder steigen. 2015 lag die Quote bei 35 Prozent – Ziel des Wirtschaftsministeriums sind 50 Prozent.
Um die Gründungsaktivitäten zu beleben, will das Wirtschaftsministerium einen neuen Gründerfonds mit einem Volumen von 300 Millionen Euro auflegen. Zudem soll der deutsche Wagniskapitalmarkt wachsen, da in Deutschland zu wenig Kapital für riskante Investitionen zur Verfügung stehe.
Auch über eine staatliche Denkfabrik nach US-Vorbild denkt das Wirtschaftsministerium nach. Im Fokus des Ministeriums stehen dabei Mikroelektronik, künstliche Intelligenz, Bio- und Quantentechnologie.
IG Metall ruft Belegschaft von Grammer zum Streik
AMBERG/BERLIN (dpa) - Die Gewerkschaft IG Metall mobilisiert die Belegschaft des Autozulieferers Grammer gegen eine Machtübernahme durch die umstrittene Investorenfamilie Hastor. „Die IG Metall und die Beschäftigten werden eine feindliche Übernahme nicht akzeptieren“, sagte der Autoexperte beim IG-Metall-Vorstand, Frank Iwer. „Um ein deutliches Zeichen zu setzen, werden wir daher am 24. April die Belegschaften an allen Grammer-Standorten in Deutschland und Tschechien zu Protestaktionen aufrufen.“Rund 5000 Beschäftigte in Amberg, Tauberbischofsheim, Bremen, Köln und Tschechien sollen teilnehmen. Auch die Bundesregierung äußerte Bedenken. Die Hastor-Firmengruppe Prevent hatte im vergangenen Sommer die Bänder bei VW zum Stillstand gebracht. Die Familie hält inzwischen 20 bis 30 Prozent der Grammer-Aktien und will den Vorstandschef ablösen sowie die Kontrolle im Aufsichtsrat übernehmen.
Neues Entwicklungszentrum von ZF in China eingeweiht
RAVENSBURG (sz) - Der Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen hat am Rande der Automobilmesse in Shanghai sein neues Entwicklungszentrum in der chinesischen Metropole eingeweiht. Wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte, sollen durch die umfangreich erweiterte Anlage ZF-Neuentwicklungen in den Bereichen Elektromobilität sowie Antriebs- und Fahrwerktechnik für Pkw, Nutzfahrzeuge und Sonderanwendungen schneller auf die asiatisch-pazifischen Märkte gebracht werden. Ziel sei es, viele Produkte auf den Zielmarkt maßzuschneidern, aber auch Impluse aus China schneller aufzugreifen, sagte ZF-Vorstandsmitglied Peter Lake bei der offiziellen Eröffnung. Bis 2022 will ZF zu den bislang 400 beschäftigten Entwicklern in Shanghai 600 zusätzliche Ingenieure einstellen.