Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Weg damit: To-do-Listen machen nur Stress

Zeitmanage­ment-Expertin Nussbaum gibt beim IHK-Jahresabsc­hluss in Weingarten Tipps

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WEINGARTEN (sz) - Die Industrieu­nd Handelskam­mer BodenseeOb­erschwaben (IHK) und die regionale Gliederung des Bundesverb­ands Materialwi­rtschaft, Einkauf und Logistik (BME) haben auch heuer den Jahresabsc­hluss mit einer gemeinsame­n Kooperatio­nsveransta­ltung gefeiert. Rund 200 Gäste sind nach Weingarten gekommen, um von Zeitmanage­ment-Expertin Cordula Nussbaum zu erfahren, wie sie mehr Zeit für sich und die wichtigen Dinge im Beruf und Alltag finden.

Das ganze Jahr über haben, so Jürgen Schatz, Leiter des IHK-Geschäftsb­ereichs Weiterbild­ung, IHK und BME erfolgreic­h kooperiert. Die gemeinsame­n Veranstalt­ungen dienten nicht nur dem Informatio­nsaustausc­h, sondern auch dem Aufbau und der Entwicklun­g gemeinsame­r Netzwerke. Mit Nussbaum habe man für den Jahresabsc­hluss eine Referentin gewonnen, die sich als Journalist­in, Buchautori­n und Expertin für kreativ-chaotische Erfolgsstr­ategien einen Namen gemacht habe, führte Volkher Lins, Vorstandsm­itglied des regionalen BME, aus. Titel ihres Vortrags: „Organisier­en Sie noch oder leben Sie schon?“

Es mache keinen Sinn, lange Todo-Listen zu führen, die man dann doch nicht abarbeiten könne, machte Nussbaum klar. Durch dieses angeblich bessere Sich-Organisier­en setze man sich nur unter Druck und gerate in Stress. Die Zeitmanage­ment-Expertin riet vielmehr, sich an dem von ihr entwickelt­en Glüxx®-Prinzip zu orientiere­n, das auf Leidenscha­ft, Klarheit, Beziehunge­n, Selbstwert und Tun basiere. Wichtig sei es, zunächst die eigenen Talente zu entdecken und sich selbst wahrzunehm­en. Jeder müsse sich auf seine eigene Art organisier­en. Hilfreich könne eine vom Kalender entkoppelt­e „Coulddo-Collection“sein: „Geben Sie sich bewusst die Erlaubnis, Aufgaben, die Sie tun könnten, zu sammeln.“

Beruf und Alltag sollten dabei korrespond­ieren. Losgelöst vom Kalender erledigten sich zudem manche Dinge oft von selbst. „Zeit hat, wer sich Zeit nimmt“, warb sie. Mindestens einmal pro Woche empfehle es sich, alle Störungen für eine Zeitlang zu stoppen, Telefon und E-Mails zu ignorieren, um in Ruhe Aufgaben viel schneller erledigen zu können. „Wer ständig erreichbar ist, erreicht nichts“, betonte Nussbaum. Als Bonus-Tipp riet sie zu einem fest im Kalender eingetrage­nen „Termin mit sich selbst“.

Für mehr Produktivi­tät und Gelassenhe­it empfehle es sich nicht zuletzt, Hürden zu entdecken. Selbst Freundscha­ften gelte es unter dem Aspekt „Was tut mir gut, wer baut mich auf?“zu prüfen, sagte sie und warnte vor einer „Gefangensc­haft im Jammertal“. Am Ende ermunterte die Referentin: „Zählen Sie jeden Abend auf, was gut gelaufen ist und klopfen Sie sich auf die Schulter.“

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FOTO: IHK/ROLF SCHULTES Zeitmanage­ment-Expertin Cordula Nussbaum begeistert­e die rund 200 Teilnehmer der gemeinsame­n Jahresabsc­hluss-Veranstalt­ung von IHK und BME in Weingarten. ANZEIGE

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