Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
In zwei Wochen blitzt’s fast 3300 Mal
Markdorfer Radarmessgeräte im Dauereinsatz – Unbekannte beschmieren Tempofallen erneut
MARKDORF - Allein in den ersten beiden Januarwochen tappten fast 3300 Autofahrer in die beiden neuen Radarfallen in der Ravensburger Straße sowie der Hauptstraße in Markdorf. Außerdem wurden die Geräte in den ersten sechs Betriebswochen bereits zweimal mit Farbe beschmiert – zuletzt am vergangenen Wochenende. Ob Temposünder für Letzteres verantwortlich zeichnen, ist noch nicht bekannt.
„Das ist einfach asozial“, bewertet Robert Schwarz, Pressesprecher des Landratsamtes, die Sachbeschädigung an den Blitzanlagen. Zum nunmehr zweiten Mal haben Vandalen die beiden Geräte besprüht. Nach der Farbattacke von Ende Dezember waren am Wochenende erneut Schmierfinken am Werk. Die grüne Farbe, die der oder die Täter aufbrachten, konnte zwar von den Scheiben entfernt werden, nicht aber von der Verkleidung des Messgeräts. Wie hoch der angerichtete Sachschaden ist, könne derzeit noch nicht beziffert werden. „Klar ist aber, dass es sich um einen größeren Sachschaden handelt“, sagte Schwarz. „Und weil es sich um eine Strafttat handelt, werden wir diese auch zur Anzeige bringen.“Die Kosten trägt der Steuerzahler.
Ebenfalls alles andere als klein ist die Zahl der Temposünder, die Post vom Landratsamt bekommen werden: Allein in der ersten Januarwoche sind auf der Ravensburger Straße in Fahrtrichtung Meersburg rund 1000 Raser geblitzt worden. In der zweiten Woche waren es laut Schwarz „nur“noch 700. „Das ist aber immer noch recht viel“, wie Schwarz weiß. Zum Vergleich: Die neue Anlage an der B 33 in Hefigkofen, wo nachts 30 gefahren werden muss, erwischt aktuell rund zehn Temposünder, „also deutlich weniger“, sagte Robert Schwarz. Auf der Bundesstraße in Hagnau werden täglich zwischen 30 bis 60 Fotos aus den Blitzern geschossen.
Auf der Hauptstraße in Richtung Bermatingen waren es in der ersten Woche 840 Temposünder, in der zweiten 750. Wobei es sich bei den ersten Wochen wenig repräsentativ sind: „Wir befinden uns noch in einer Phase, in der der Überraschungsmoment noch wirkt“, sagte Schwarz. Soll heißen: Da die Geschwindigkeitsmesser erst im Dezember aufgestellt worden sind, tappen noch mehr Autofahrer hinein. Die Erfahrung zeige, dass sich dies im Laufe der Zeit ändert.
Der schnellste Autofahrer, der geblitzt wurde, war auf der Hauptstraße in Richtung Bermatingen mit 69 Stundenkilometern unterwegs. Das kann ein anderer Autofahrer, der auf der Ravensburger Straße (Richtung Meersburg), sogar noch toppen: Der Raser war mit 72 Stundenkilometern unterwegs und muss mit einer empfindlichen Geldstrafe rechnen.
Nichtsdestotrotz hätten die Blitzer dennoch eine verkehrsberuhigende Wirkung: „Allein das Dasein der Geräte wirkt“, weiß Robert Schwarz. Wenn auch erst nach einer gewissen Zeit.