Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Zwischen Applau

Der große Festzug am Welfenfest­montag wird wie

- Von Nicolai Kapitz

WEINGARTEN - Es ist fünf Uhr am Morgen des Welfenfest­montags, als für Horst Wiest und Rolf Wilhelm der Arbeitstag beginnt. Lange bevor die Trommler mit der Tagwache um sechs Uhr die Bürger wecken, sind die beiden schon auf dem Weg zur Requisiten­halle, um den Festzug vorzuberei­ten. Alles ist Routine, Horst Wiest leitet den Festzug seit 27 Jahren, Rolf Wilhelm ist seit 35 Jahren für die sogenannte­n bunten Festzugsgr­uppen zuständig. Doch eines ist an diesem Montagmorg­en anders: Für beide ist es der letzte Umzug, den sie organisier­en.

Horst Wiest feiert in diesem Jahr sogar eine ganz besonders runde Zahl: „Mit sieben Jahren bin ich als Schüler zum ersten Mal dabei gewesen“, berichtet der 57-Jährige. Das war 1965. Wiest erlebt also seinen 50. Festzug. Und das pünktlich zum 150. Geburtstag der Stadt Weingarten. Vor 27 Jahren wurde Wiest das Amt des Organisato­rs übertragen. Seither kümmert er sich jedes Jahr darum, dass der Zug der Kinder durch die Stadt reibungslo­s klappt. Auch in diesem, seinem letzten Jahr als FestzugChe­f. „Frühmorgen­s fahren wir die Straßen noch einmal ab und schauen, ob auch alles vorbereite­t ist“, erklärt Horst Wiest. „Dann fahren wir zur Halle, dort werden in aller Frühe schon die Wagen aufgefahre­n und fertig gemacht. Und wir warten auf die Pferdegesp­anne.“

Zwei Gespanne fallen aus Und siehe da: Nicht eine Minute ist Wiest an diesem Welfenmont­ag zu früh an der Requisiten­halle. Zwei Pferdegesp­anne können nicht kommen, ein Kutscher hat sich bei einem Sturz die Schulter gebrochen, bei einem weiteren Gespann haben die Pferde kurz gescheut – und schon war die Deichsel kaputt. Der FestzugChe­f muss improvisie­ren. „Wir haben einfach zwei von den vorderen Pferdegesp­annen wieder nach hinten beordert“, erklärt er hinterher. „Die sind dann eben zweimal beim Zug mitgelaufe­n.“

Hinterher läuft Horst Wiest nicht mit, sondern fährt ausnahmswe­ise in der Ehrenkutsc­he ganz am Ende des Zuges mit, in der auch Oberbürger­meister Markus Ewald, Neu-Landrat Harald Sievers und Welfenfest­komitee-Chef Rolf Steinhause­r sitzen. Ein paar Tränchen verdrückt er im Augenwinke­l, als er sozusagen Teil seines letzten Festzuges wird. Ein oder zwei Tränchen verdrückt nach dem Festzug auch Rolf Wilhelm. „Es war eine schöne, schöne Zeit, in der ich viele Bekannte und Freunde kennengele­rnt habe“, sagt der 73-Jährige über seine Zeit als Mitorganis­ator des Festzuges. Sein Hoheitsgeb­iet war über 35 Jahre der „bunte Festzug“, der gemeinsam mit den historisch­en Formatione­n den Festzug bildet.

Und in diesem läuft am Montag alles nach Plan. Zwar hat es am frühen Morgen noch ein wenig geregnet. Als der Startschus­s fällt, schaut aber schon wieder die Sonne durch die Wolken, Tausende säumen die Straßenrän­der. Angeführt von der historisch­en Feuerwehr schlängelt sich der Zug durch die Stadt, vom Kreisel an der Abt-Hyller-Straße über den Münster Rathaus, ter zum tribüne z haus hab men, die den ausü ihrer Am minenz: einige G abgeordn und Ma

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Tausende Zuschauer, Tausende Kinder: Der Festzug durch die Weingarten­er Innenstad
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Horst Wiest, hier mit OB Markus Ewald in der K
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FOTO: KAPITZ Rolf Wilhelm war 35 Jahre lang für den bunten Festzug beim Welfenfest zuständig.

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