Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Kurz berichtet
Post hat Streiks womöglich nicht korrekt gemeldet
NÜRNBERG (dpa) - Die Deutsche Post hat die Bundesagentur für Arbeit womöglich nicht korrekt über den wochenlangen Streik informiert. „Aus Baden-Württemberg lagen uns nur Streikwarnungen vor“, obwohl es auch dort offensichtlich zu regulären Streiks der Postmitarbeiter gekommen sei, berichtete ein BA-Sprecher am Montag in Nürnberg. „Jetzt prüfen wir, ob bei der gesetzlich vorgeschriebenen Streikanzeige alles korrekt gelaufen ist oder nicht“, sagte der Sprecher. Unklar sei derzeit noch, ob die Post auch Streiks in anderen Regionen nicht korrekt angezeigt habe. „Im Moment sieht es so aus, dass das in Baden-Württemberg am häufigsten passiert ist.“
Piloten-Gewerkschaft berät über Streik bei Lufthansa
FRANKFURT (dpa) - Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) berät seit Montag über die nächste Streikrunde bei der Lufthansa. In einer mehrtägigen Klausurtagung muss sich aber zunächst die für die Verhandlungen zuständige Tarifkommission personell neu aufstellen, wie die Gewerkschaft bestätigte. Der langjährige Kommissionsleiter Thomas von Sturm war bei Neuwahlen nicht mehr angetreten und aus dem Gremium ausgeschieden, so dass sich auch Fragen zur künftigen Verhandlungsstrategie der VC stellen. Die Piloten hatten in der Vergangenheit tarifliche Themen wie die Betriebs- und Übergangsrenten mit der Konzernstrategie verknüpft.
Arbeitgeberpräsident will Rente mit 63 abschaffen
BERLIN (AFP) - Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer hat ein Jahr nach ihrem Inkrafttreten die Abschaffung der Rente mit 63 gefordert. „Wenn die Koalition den Fachkräftemangel wirklich ernst nimmt, müsste sie die abschlagsfreie Rente ab 63 abschaffen“, sagte er der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Die „Rentengeschenke“machten die Anstrengungen der Arbeitgeber zunichte, mehr Ältere zu halten oder neu einzustellen. „Durch die abschlagsfreie Rente ab 63 sind uns bereits im ersten Jahr nach Inkrafttreten rund 100 000 Arbeitskräfte verlorengegangen, darunter viele dringend benötigte Fachkräfte“, sagte Kramer der Zeitung.
Frauenquote in Börsenunternehmen sinkt
STUTTGART (dpa) - Der Frauenanteil in den Vorständen börsennotierter Unternehmen in Deutschland geht weiter zurück. Das zeigt eine am Montag veröffentlichte Studie der Beratungsgesellschaft „Ernst & Young“, über die zuerst die Zeitung „Die Welt“berichtete. Demnach sind lediglich 36 der insgesamt 667 Vorstandsposten mit Frauen besetzt. Das entspricht einem Anteil von 5,4 Prozent. 2013 waren es noch mehr als sechs Prozent. Untersucht wurden 160 Firmen aus den Börsenindizes Dax, MDax, SDax und TecDax. „In den Vorstandsetagen hat sich unter dem Strich bislang wenig getan: Sie bleiben männliche Monokulturen“, sagte Ana-Cristina Grohnert von „Ernst & Young“einer Mitteilung zufolge.