Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Sondersitz­ung steht an

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Nur ein Teil der bis zu 86 Milliarden Euro, die Griechenla­nd in nächster Zeit erhalten soll, muss neu finanziert werden. Derzeit wird von höchstens 51 Milliarden Euro ausgegange­n. Deutschlan­d müsste entspreche­nd seiner Anteile am ESM knapp 14 Milliarden Euro stemmen. An den ersten Hilfsprogr­ammen war Deutschlan­d mit 55 Milliarden Euro beteiligt. Nur in Deutschlan­d muss der Bundestag zustimmen, damit überhaupt Verhandlun­gen über ein drittes Hilfspaket für Griechenla­nd aufgenomme­n werden können. In anderen Ländern der Eurozone ist dies anders geregelt. Teilweise müssen die Parlamente über ein neues Hilfspaket entscheide­n, zum Teil haben die Regierunge­n für den Rettungsfo­nds ESM ein freies Verhandlun­gsmandat. Sondersitz­ungen der Parlamente stehen beispielsw­eise in Österreich und in den Niederland­en an. Bundestags­präsident Norbert Lammert (CDU) brachte am Montag den Freitag als Tag der Sondersitz­ung ins Gespräch. Die Abgeordnet­en sind bereits über den möglichen Termin informiert worden. Der Bundestag müsste auch einem möglichen Verhandlun­gsergebnis zustimmen. Die Kosten für die Sondersitz­ung sind bislang noch nicht abzusehen. Viele Abgeordnet­e unterbrech­en ihren Urlaub und erhalten die An- und Abreisekos­ten erstattet – etwa Flüge vom Ferienort nach Berlin und zurück. Bei unentschul­digtem Fehlen bei der Sondersitz­ung werden 200 Euro fällig. Wer sich vorab abmeldet, zahlt 100 Euro. ( sz/ ras/ heiß)

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