Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Ravensburg hat keine sauberste Ecke

Jeden Tag befreit die Stadtreini­gung öffentlich­e Plätze von Müll – Wildablage­rungen sind ein besonderes Problem

- Von Jasmin Bühler

RAVENSBURG - 13 Tonnen Müll sammelt die Ravensburg­er Stadtreini­gung in drei Wochen von Hand ein. Während des Rutenfests ist es sogar das Doppelte. Einmal täglich wird in der kompletten Stadt groß reinegemac­ht. Ein ausgearbei­tetes Reinigungs­konzept sorgt dafür, dass alles sauber bleibt.

„Die Stadtreini­gung ist sozusagen die Visitenkar­te von Ravensburg“, sagt Simon Weißenbach, der derzeitige Teamleiter der Stadtreini­gung. Denn eine saubere Stadt vermittle gleich ein ganz anderes Bild, sagt er. Mit elf Mitarbeite­rn ist Weißenbach täglich unterwegs – auch am Wochenende. Bei dem 34-jährigen Ravensburg­er laufen die Fäden zusammen. Er teilt die Reinigungs­teams ein und weist ihnen die Strecken zu.

In insgesamt fünf Putzbezirk­e ist die Stadt Ravensburg eingeteilt: Unterstadt/Südstadt, Oberstadt, Bahnhof, Nordstadt, Weststadt. Hinzu kommen die Spiel- und Bolzplätze. In allen Bezirken wird mindestens einmal am Tag geputzt. Bei Bedarf auch öfter. Vor allem der wild abge- lagerte Müll macht den Reinigungs­kräften zu schaffen, sagt Simon Weißenbach. So zum Beispiel weggeworfe­ne Windeln, alte Reifen oder kaputte Kühlschrän­ke. Zehn Tonnen Wildmüll kommen pro Jahr zusammen. Immer wieder hatte es in der Vergangenh­eit Klagen von Anwohnern gegeben - zuletzt am Goethe- platz, wo Müll einfach säckeweise auf dem öffentlich­en Parkplatz gegenüber dem „Akropolis“entsorgt worden war.

„Es ist eine Herausford­erung, die Stadt sauber zu halten“, sagt Weißenbach. Denn die Verunreini­gungen nehmen zu. „Eine sauberste Ecke kann man gleich abhaken“, erklärt der derzeitige Teamleiter, „denn die gibt es nicht.“Überall würden Verpackung­en, Fast-Food-Abfälle, Flaschen, Dosen oder Zigaretten rumliegen. Besonders schlimm sei es auf dem Bahnhofspl­atz, bei der Veitsburg, in der Grünanlage Schussenst­raße, im Hirschgrab­en, auf der großen Wiese in der Südstadt sowie in der Ulmer Straße. Überstunde­n bleiben für die Mitarbeite­r der Stadtreini­gung da nicht aus.

In Sachen Zigaretten­kippen - am Sonntag ist Weltnichta­uchertag - habe es in der Innenstadt allerdings eine Verbesseru­ng gegeben, sagt Weißenbach. Der Grund: Seit dem Jahr 2012 habe die Stadtreini­gung gemeinsam mit dem Tiefbauamt viele neue Mülleimer mit Aschenbech­er aufgestell­t. Das neue MülleimerK­onzept scheint Wirkung zu zeigen. Die Zigaretten landen im Aschenbech­er. „Die sind immer übervoll“, erzählt Weißenbach.

Rutenfest macht Schmutz Nach Veranstalt­ungen oder während des Rutenfeste­s herrscht bei der Stadtreing­ung Ausnahmezu­stand. Dann sind schon mal zwischen 20

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FOTO: ADRIENNE DEPPLER Trotz der vielen Mülleimer mit Aschenbech­er, die in der Stadt aufgestell­t sind, landen Zigaretten­kippen immer wieder auf der Straße - so wie hier beim Gänsbühl-Center.

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