Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
„Wir arbeiten schon sehr eng zusammen“
ALTSHAUSEN - Bei der jüngsten Versammlung des Verwaltungsverbandes haben die Mitglieder kontrovers über die Weiterentwicklung der Herzog-Philipp-Verbandsschule diskutiert. Dabei tauchte der Vorschlag auf, das Progymnasium Altshausen solle enger mit der Herzog-Philipp-Verbandsschule zusammenarbeiten. Laut einem Schreiben des Regierungspräsidiums Tübingen könne für eine neue Schulform in Altshausen eine höhere Schülerzahl für die Zukunft errechnet werden. SZ-Redakteurin Barbara Baur hat mit Ralph Lange, dem Schulleiter des Progymnasiums, über diesen Vorstoß gesprochen. Herr Lange, warum schließen Sie es aus, gemeinsam mit der Werkrealschule einen Antrag auf Entwicklung zur Gemeinschaftsschule zu stellen? Das war schon immer unsere Position und die Position unseres Schulträgers. Zum einen sind unsere Eltern, Schüler und Kollegen der Überzeugung, dass Kinder mit Gymnasialempfehlung am besten an einem Gymnasium unterrichtet werden. In der vergangenen Woche wurden dazu einstimmige Beschlüsse der Schulkonferenz und der Gesamtlehrerkonferenz gefasst. Deshalb sollte die gymnasiale Säule in Altshausen auf jeden Fall beibehalten werden. Hinzu kommt, dass landesweit nur etwa zehn Prozent der Kinder mit Gymnasialempfehlung an einer Gemeinschaftsschule unterrichtet werden. Das bedeutet, dass die Verbandsschule durch diesen Schritt wahrscheinlich nur zwei bis drei Kinder in einer Klasse zusätzlich gewinnen würde.
Wie könnte die Herzog-PhilippVerbandsschule gestärkt werden? Das ist eine schwierige Sache. Ein Schulverbund wie von Herrn Luib vom Schulamt Markdorf ins Spiel gebracht ist rechtlich meines Wissens nach nicht umsetzbar. Allerdings könnten in die Prognosen der Schülerzahl für eine Gemeinschaftsschule auch Gemeinden außerhalb des Verwaltungsverbandes einbezogen werden. In Aulendorf oder Bad Saulgau gibt es keine Gemeinschaftsschulen.
Warum sind Sie so überrascht vom Vorschlag des Regierungspräsidiums, das Progymnasium mit der Werkrealschule zu einer Gemeinschaftsschule zu verschmelzen? Für uns ist es verwirrend, dass wir als Progymnasium in diese Diskussion hineingerutscht sind. Wir arbeiten gerne mit der HerzogPhilipp-Verbandsschule zusammen, aber wir wollten nie einen gemeinsamen Antrag auf Gemeinschaftsschule stellen, weder das Progymnasium, noch die Verbandsschule. Denn dann würde ja nur noch eine weiterführende Schulform in Altshausen angeboten werden. Das Progymnasium steht mit 30 Anmeldungen gut da. Wir sind stabil einzügig. Trotzdem bin ich überzeugt davon, dass die Situation der Verbandsschule gelöst werden kann, wenn alle Verbandsgemeinden zusammen stehen.
Wie könnte eine noch engere Kooperation mit der Verbandsschule aussehen? Wir arbeiten schon sehr eng zusammen und wollen das auch weiterhin, aber eben in einem ZweiSäulen-Modell. Wir wünschen uns immer einen starken Partner im Schulzentrum. Noch ist auch die Werkrealschule weit entfernt von der Schließung. Denn die droht erst, wenn zweimal die Schülerzahl von 16 nicht erreicht wurde. Und das ist noch lange nicht der Fall.