Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Weniger neue Wohnungen genehmigt als im Vorjahr
Daten des Statistischen Landesamtes lassen keine Entspannung am Wohnungsmarkt Ravensburg erahnen
RAVENSBURG (len) - In Ravensburg fehlt es an Wohnungen: Doch während im gesamten Landkreis Ravensburg die Zahl der Baugenehmigungen gestiegen ist, hat sie in der Stadt Ravensburg weiter abgenommen.
Eine Entspannung am überhitzten Markt für Wohnraum zeichnet sich zumindest für die Stadt Ravensburg demnach wohl auch in nächster Zeit nicht ab.
Nach Angaben des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg wurde von Januar bis November vergangenen Jahres in der Stadt Ravensburg der Bau von 106 Wohnungen genehmigt.
Im selben Vorjahreszeitraum waren demnach Baugenehmigungen für 241 Wohnungen erteilt worden.
Somit handelt es sich um einen Rückgang um 56 Prozent. Im Landkreis Ravensburg ist die Zahl der genehmigten Wohnungen hingegen um 21 Prozent gestiegen: von 1316 (von Januar bis November 2019) auf 1595 (Januar bis November 2020).
Schon bei einer Recherche der „Schwäbischen Zeitung“zum statistisch erfassten Tiefstand bei Baufertigstellungen im Jahr 2018 in Ravensburg hatten mehrere Experten aus der Baubranche und der Baufinanzierung bei der Analyse gesagt, dass in Ravensburg schlicht und einfach das Bauland fehle. Da sich daran bisher nichts nennenswert geändert hat, dürfte das auch der Grund für die weiter gesunkenen Zahlen bei den Baugenehmigungen sein.
Die Stadt Ravensburg ist derzeit dabei, fünf neue Baugebiete zu schaffen: Taldorf-Ortsmitte, Alberskirch, Schmalegg Ortsmitte III, Torkenweiler-Hüttenberger Weg und Andermannsberg-Breitenen.
Doch erst im Lauf des Jahres 2021 wird dort eine nennenswerte Zahl an Bauplätzen vergeben werden. Noch arbeitet die Stadt an Vergabekriterien.
Nach aktuellem Planungsstand der Stadt sind in den genannten Gebieten neben rund 90 Einfamilienhäusern, Doppelhaushälften oder Reihenhauselementen voraussichtlich gut 40 neue Mehrfamilienhäuser geplant.
Die Bevölkerung der Stadt Ravensburg wuchs in den vergangenen Jahren dem demografischen Wandel zum Trotz stetig.
Auch für die Zukunft wird mit einem weiterhin starken Bevölkerungswachstum in der Region Bodensee-Oberschwaben gerechnet – so zumindest im derzeit viel diskutierten Regionalplan.