Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Das wird man ja wohl noch schenken dürfen!
Weihnachten naht mit großen Schritten. Und auch wenn das Fest der Liebe, das wir anlässlich Jesu Geburt feiern – und nicht etwa, um die Ramschkäufe vom Schwarzen Freitag wieder loszuwerden –, dieses Jahr etwas anders als gewohnt ablaufen wird, eines bleibt doch gleich: Es wird Geschenke hageln. Das ist so sicher wie das Amen in der Christmette.
Denn auch wenn Corona uns Kurzarbeit beschert und den ohnehin schon trist-grauen November noch ein wenig trüber gemacht hat – das Konsumieren lassen wir uns doch von so einem Virus nicht nehmen. Wäre ja noch mal schöner! Jetzt hat es uns schon Pauschalreisen, das Schlemmen in All-You-Can-Eat-Restaurants, das Balladen-Bier auf dem Konzert und den peinlichen Alkohol-Auftritt auf dem Dorffest genommen, aber das Schenken lassen wir uns nicht verbieten! Das wird man ja wohl noch schenken dürfen!
Doch auch am Fingerspitzengefühl, mit dem man Geschenke aussuchen sollte, ändert sich dieses Jahr nichts. Mund-Nasen-Bedeckung im Weihnachtslook? Ein Stimmungskiller, der Diskussionen auslöst. Eleganter
Flakon für Desinfektionsmittel? Lieber nicht, der Duft ist nicht individuell genug. Krawatte? Trägt sowieso niemand freiwillig, wenn es im Homeoffice auch die Jogginghose tut für die virtuelle Konferenz.
Versuchen Sie es lieber mal so: Mit der beheizbaren Computermaus wird es dem Empfänger nicht nur warm ums Herz. Oder der Wohnsack – eine warme Decke mit Ärmeln. Und wem gar nichts einfällt: Nudeln und Klopapier gehen immer. Sogar alles schon verpackt. (dre)