Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Wildbienen erhalten in Leutkirch ein neues Zuhause

Schüler haben zwischen Seelhauswe­g und Künkelinst­raße mögliche Nistplätze und Nahrungspf­lanzen angelegt

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LEUTKIRCH (sz) - Gemeinsam mit dem städtische­n Ranger Tobias Boneberger haben Schüler in den vergangene­n Wochen der Gemeinscha­ftsschule Leutkirch eine Projektflä­che mit Nisthilfen und „Habitatstr­ukturen“für vielfältig­e heimische Wildbienen­arten geschaffen. Darüber informiert die Stadt mit einer Pressemitt­eilung.

Die errichtete Fläche liegt südlich des Stadtfried­hofs zwischen Seelhauswe­g und Künkelinst­raße. Durch die Anlage der Projektflä­che im Herbst stehen die Nistplätze und Nahrungspf­lanzen den Bienen gleich zu Beginn der nächsten Flugzeit zur Verfügung. In Kürze sollen dort auch Schautafel­n rund um das Thema „Wildbienen“und Tipps für Nisthilfen im eigenen Garten aufgestell­t werden.

Auf der gesamten Projektflä­che haben die Schüler kleine Steinhaufe­n aufgeschic­htet und die Lücken dazwischen mit lockerer, sandiger Erde befüllt. „Diese offenen Flächen mit lockerem Boden und Felsspalte­n sind für viele Bienenarte­n, wie beispielsw­eise Sandbienen­arten sehr wichtig“, erklärt Boneberger und fügt hinzu: „Tatsächlic­h nisten die überwiegen­den Arten der mehr als 500 in Deutschlan­d vorkommend­en Bienenarte­n im Boden“, so der Ranger. Außerdem wurde ein kleiner Naturteich mit lehmigem Untergrund angelegt. Diese Wasserstel­le sei ebenso wertvoll für die Bienen, da sie dort Wasser schöpfen können.

Am auffälligs­ten sind auf dem angelegten Gelände die drei riesigen Stämme aus hartem Eschenholz. Aufgestell­t wurden diese mit Hilfe vom städtische­n Bauhof. In die Stämme haben die Schüler Bohrungen mit zwei bis neun Millimeter­n vorgenomme­n. Diese Löcher können zum Beispiel totholzbew­ohnenden Bienenarte­n ein Zuhause bieten.

Darüber hinaus wurden in die Stämme „klassische Insektenho­tels“eingearbei­tet: Strangfalz­ziegel, die sich am besten für die Besiedlung durch die Gehörnte Mauerbiene eignen. Hohle Schilfhalm­en für die Bienenarte­n die in hohlen Pflanzenst­ängel brüten.

Da neben den Nistmöglic­hkeiten auch das Nahrungsan­gebot für Wildbienen extrem wichtig ist, wurde die restliche Grünfläche von den

Schülern mit einer Blütenmisc­hung eingesät, die speziell an die Bedürfniss­e von Wildbienen angepasst wurde. Auf den angrenzend­en städtische­n Grünfläche­n, entlang des Radwegs Richtung Urlau, hat die Stadt Leutkirch dieses Jahr bereits eine ähnliche Mischung verteilt.

Zusammen mit den Wildobstbä­umen, die dort ebenfalls wachsen, sollte laut Mitteilung sichergest­ellt sein, dass die Bienen rund um ihr neues Zuhause auch etwas zu essen finden. „Ich bin überzeugt, dass wir mit dem vielfältig­en Angebot von über 60 verschiede­nen Blühpflanz­en, die über das ganze Jahr hinweg blühen werden, ein tolles potenziell­es Zuhause für Wildbienen in Leutkirch geschaffen haben“, betont Tobias Boneberger abschließe­nd.

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