Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Teurer und später fertig
Kindergarten-Erweiterung in Eintürnenberg macht Probleme.
EINTÜRNEN - Die Erweiterung des katholischen Kindergartens Maria Theresia in Eintürnen wird teurer und dauert länger als geplant.
Bürgermeisterin Alexandra Scherer gab dies kürzlich auf ihrer „Rundreise“durch die Ortschaftsräte bekannt. Ortsvorsteher Berthold Leupolz begründet auf Nachfrage der „Schwäbischen Zeitung“Kostensteigerung und Zeitverzug mit nicht vorhersehbaren Problemen in der Gebäudesubstanz des Mittelbaus. Wo eigentlich keine Arbeiten geplant waren, müsse man nun ran.
„Unter anderem wurde während der Arbeiten festgestellt, dass dort im Boden Abwasserleitungen gebrochen sind“, nennt Leupolz beispielhaft eines der „unvorhersehbaren Probleme“. Den Schaden gebe es wohl schon seit Jahren, entdeckt worden sei er aber erst jetzt. „So mussten in zwei Räumen die Fußböden entfernt werden, um die Leitungen auszutauschen, und dann natürlich auch neue Fußböden samt Estrich verlegt werden.“
Folge ist zum einen, dass die Erweiterung nicht wie geplant im November/Dezember 2018 fertig war. Leupolz rechnet nun damit, dass es in den Fasnetsferien Ende Februar soweit ist.
Folge ist zum anderen eine weitere Kostensteigerung. Was Zahlen dazu betrifft, hält sich der Ortsvorsteher bedeckt und verweist auf die anstehenden Haushaltsberatungen im Gemeinderat.
Ursprünglich war die Verwaltung der Stadt Bad Wurzach, die den größten Teil der Kosten übernehmen muss, von 350 000 Euro ausgegangen. Im vergangenen April waren daraus bereits 480 000 Euro geworden, von denen 60 000 Euro die Kirche beisteuert. Im Ratsausschuss für Technik und Umwelt wurden diese zusätzlichen Kosten nur mit ganz knapper Mehrheit von 6:4 Stimmen genehmigt.
Kritik der Stadträte
Ratsmitglieder kritisierten Stadtverwaltung und Architekturbüro damals heftig. Denn nur teilweise waren die Mehrkosten auf hohe Handwerkerpreise in der Ausschreibung zurückzuführen. Ein weiterer großer Teil war damals schon auf Mehrarbeiten zurückzuführen, die Verwaltung und Architekt zuvor nicht auf dem Schirm gehabt hatten, zum Beispiel die Elektroinstallation. Zudem gab es mehrere so nicht erwartete Auflagen, wie den Einbau einer zusätzlichen Toilettenanlage.
Der katholische Kindergarten Maria Theresia in Eintürnenberg muss aufgrund stark gestiegener Kinderanzahl, darunter auch viele Unter-Dreijährige, für die mehr Platz und mehr Personal gebraucht wird, erweitert werden. Das ebenerdige Bestandsgebäude aus den 1950erJahren, in dem die Bergenzwerge bislang betreut werden, erhält daher ein zusätzliches Stockwerk, das danebenliegende ehemalige Schwesternhaus wird umgebaut und dann ebenfalls mitgenutzt.