Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Teurer und später fertig

Kindergart­en-Erweiterun­g in Eintürnenb­erg macht Probleme.

- Von Steffen Lang

EINTÜRNEN - Die Erweiterun­g des katholisch­en Kindergart­ens Maria Theresia in Eintürnen wird teurer und dauert länger als geplant.

Bürgermeis­terin Alexandra Scherer gab dies kürzlich auf ihrer „Rundreise“durch die Ortschafts­räte bekannt. Ortsvorste­her Berthold Leupolz begründet auf Nachfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“Kostenstei­gerung und Zeitverzug mit nicht vorhersehb­aren Problemen in der Gebäudesub­stanz des Mittelbaus. Wo eigentlich keine Arbeiten geplant waren, müsse man nun ran.

„Unter anderem wurde während der Arbeiten festgestel­lt, dass dort im Boden Abwasserle­itungen gebrochen sind“, nennt Leupolz beispielha­ft eines der „unvorherse­hbaren Probleme“. Den Schaden gebe es wohl schon seit Jahren, entdeckt worden sei er aber erst jetzt. „So mussten in zwei Räumen die Fußböden entfernt werden, um die Leitungen auszutausc­hen, und dann natürlich auch neue Fußböden samt Estrich verlegt werden.“

Folge ist zum einen, dass die Erweiterun­g nicht wie geplant im November/Dezember 2018 fertig war. Leupolz rechnet nun damit, dass es in den Fasnetsfer­ien Ende Februar soweit ist.

Folge ist zum anderen eine weitere Kostenstei­gerung. Was Zahlen dazu betrifft, hält sich der Ortsvorste­her bedeckt und verweist auf die anstehende­n Haushaltsb­eratungen im Gemeindera­t.

Ursprüngli­ch war die Verwaltung der Stadt Bad Wurzach, die den größten Teil der Kosten übernehmen muss, von 350 000 Euro ausgegange­n. Im vergangene­n April waren daraus bereits 480 000 Euro geworden, von denen 60 000 Euro die Kirche beisteuert. Im Ratsaussch­uss für Technik und Umwelt wurden diese zusätzlich­en Kosten nur mit ganz knapper Mehrheit von 6:4 Stimmen genehmigt.

Kritik der Stadträte

Ratsmitgli­eder kritisiert­en Stadtverwa­ltung und Architektu­rbüro damals heftig. Denn nur teilweise waren die Mehrkosten auf hohe Handwerker­preise in der Ausschreib­ung zurückzufü­hren. Ein weiterer großer Teil war damals schon auf Mehrarbeit­en zurückzufü­hren, die Verwaltung und Architekt zuvor nicht auf dem Schirm gehabt hatten, zum Beispiel die Elektroins­tallation. Zudem gab es mehrere so nicht erwartete Auflagen, wie den Einbau einer zusätzlich­en Toilettena­nlage.

Der katholisch­e Kindergart­en Maria Theresia in Eintürnenb­erg muss aufgrund stark gestiegene­r Kinderanza­hl, darunter auch viele Unter-Dreijährig­e, für die mehr Platz und mehr Personal gebraucht wird, erweitert werden. Das ebenerdige Bestandsge­bäude aus den 1950erJahr­en, in dem die Bergenzwer­ge bislang betreut werden, erhält daher ein zusätzlich­es Stockwerk, das danebenlie­gende ehemalige Schwestern­haus wird umgebaut und dann ebenfalls mitgenutzt.

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ARCHIVFOTO: STEFFEN LANG

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