Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Wie es an einer kleinen Schule ist
Kinder schreiben einen Bericht für die Aktion „Wir lesen“
EINTÜRNEN - Hallo, wir sind die Klasse 3/4 von der Grundschule Eintürnen. Wir sind 17 Kinder und wir machen mit bei dem Zeitungsprojekt. Und wir lesen jeden Tag mit viel Freude die Zeitung. Wir durften uns überlegen über was wir einen Bericht schreiben wollen. Weil viele Erwachsene sich immer wundern dass wir an so einer kleinen Schule sind (bei uns sind es dieses Schuljahr nur 38 Schüler) und dass es das noch gibt und dass die Schulen doch so teuer sind im Vergleich zu den großen Schulen, wollen wir Kinder jetzt auch mal was dazu sagen. Deswegen haben wir uns Vorteile und Nachteile von kleinen und großen Schulen überlegt und wollen die hier mitteilen. Dann ändern Sie vielleicht Ihre Meinung.
Für große und kleine Schulen sind uns viele Vorteile und Nachteile eingefallen und es war spannend, die alle zu sammeln und mal darüber nachzudenken.
Ein Nachteil von einer kleinen Schule ist zum Beispiel dass es weniger Kinder zum Spielen gibt, aber dafür kennt man alle Kinder und hat enge Freunde. Mädchen und Jungs spielen bei uns meistens zusammen. Wir haben in der Schule keinen Bäcker der uns in der Pause Brezeln verkauft und deshalb müssen wir unser Vesper selber mitbringen. Aber wir sind eine gesunde Schule und deswegen stört uns das nicht. Außerdem haben wir dann Geld gespart. Ein sehr guter Vorteil ist, dass es weniger Prügeleien gibt (weil ja auch weniger Kinder da sind). Klar haben wir weniger verschiedene Lehrer, aber dafür kennen wir die Lehrer richtig gut und wenn man sich gut kennt kann man gut zusammen arbeiten. Das ist auch so in unserer kleinen Klasse. Weil wir nicht so viele Kinder sind, kommt man auch öfter dran wenn man streckt und die Lehrer haben mehr Zeit für den Einzelnen und können einem nochmals was alleine erklären wenn man es nicht verstanden hat.
Leider kann es bei einer kleinen Schule nicht so viele verschiedene AGs geben wie in einer großen Schule, das ist schade (aber wir haben trotzdem tolle AGs). Wir haben auch keinen extra Raum für Musik, aber dafür holen wir einfach die Instrumente ins Klassenzimmer, so lernen wir auch, wie man die aufräumen und damit umgehen muss.
Wir sind sehr froh dass wir noch nicht mit dem Bus fahren müssen und vor allem in der 1. Klasse als Schulanfänger noch nicht Busfahren mussten, das reicht uns schon, wenn wir das ab der 5. Klasse müssen.
Wir haben keinen Hausmeister und auch keine Sekretärin, die jeden Tag kommen, da müssen manchmal die Lehrer sich um solche Sachen kümmern und den Müll wegbringen oder so, das machen Lehrer an großen Schulen wahrscheinlich nicht. Aber wir haben unsere Lehrerinnen interviewt und alle sind sehr glücklich, hier bei uns zu sein.
Bei uns halten alle zusammen und es ist wie eine große und besondere Familie. Wir machen nicht einen Ausflug mit der Parallelklasse, sondern mit der ganzen Schule und bei uns spielen Viertklässler mit Erstklässlern. Auch wenn der Nikolaus oder die Deifelsböcke kommen, sind wir alle zusammen und nicht jeder in seinem Klassenzimmer. Manchmal studiert bei uns auch die ganze Schule ein Lied oder einen Tanz ein, das macht Spaß und hört sich dann auch richtig toll an!
Das Schönste ist bei uns, dass wirklich jeder sich einbringen kann, so konnten zum Beispiel wir Schüler mitbestimmen, wie wir unseren Pausenhof gestaltet haben wollen und haben auch daran mitgearbeitet (ihr könnt ja mal vorbeikommen und ihn ansehen, er ist echt toll geworden). Dadurch kann sich jeder bei uns sehr wohlfühlen und wir denken, dass das auch an anderen kleinen Schulen so ist.
Für die Zukunft wünschen wir uns, dass es so kleine Schulen wie unsere noch lange gibt, weil wir am allerliebsten an so einer besonderen Schule sind. Wir mögen kleine Schulen und unsere große Eintürner Schulfamilie sehr!