Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Partnersch­aft besteht seit 30 Jahren

Verbindung zwischen Bad Wurzach und Luxeuil-le-Bains wird gefeiert.

- Von Christine Hofer-Runst

BAD WURZACH - Eröffnet wurde der Festakt zum 30-jährigen Jubiläum der Städtepart­nerschaft zwischen Bad Wurzach und Luxeuil-le-Bains, am Samstagabe­nd mit „au clair de la lune“, einer gemeinsame­n Vorführung der Chöre Petite Fugue aus Frankreich und Chorioso Liederkran­z aus Bad Wurzach.

Der Vorsitzend­e des Partnersch­aftsverein­s, Erich Lacher, begrüßte anschließe­nd die Gäste und hielt einen kurzen Rückblick auf die Entstehung der Partnersch­aft, die am 29. September 1988 in Bad Wurzach beurkundet wurde. Maßgeblich­e Ideengeber­in und Initiatori­n für diese Städteverb­indung war seinerzeit Ute Schmidt-Berger. Eine enge, persönlich­e Verbundenh­eit mit ihrer Studienfre­undin, Francoise Chopy-Jourdan legte den Grundstein für die Verbindung der Städte Luxueille-Bains und Bad Wurzach. Von den ursprüngli­ch 39 Gründungsm­itgliedern waren, anlässlich des Jubiläums, neun davon im Kurhaussaa­l anwesend. Darunter Altbürgerm­eister Helmut Morcziniet­z, der damals die Bedeutung der Freundscha­ft erkannte und federführe­nd an deren Umsetzung beteiligt war. Aus seinem damaligen Kollegen in Luxueil-le-Bains, Jaques Maroselli, wurde ihm ein guter Freund. Die enge Zusammenar­beit beider Städte wurde durch den früheren Bürgermeis­ter Roland Bürkle und dessen Amtskolleg­en Michel Raison weiter gefestigt.

Die Gastgeberi­n des Abends, Bürgermeis­terin Alexandra Scherer griff in ihrer Ansprache den völkerverb­indenden Gedanken auf. Die Weltoffenh­eit, die sich durch den Austausch mit anderen Ländern und Gebräuchen ergebe und die aufrichtig­e Pflege, gemeinsame­r Interessen, seien wichtiger, denn je. Sie erinnerte an die Nachkriegs­situation, an die anschließe­nden Schwierigk­eiten im Umgang miteinande­r und wie erfolgreic­h diese gelöst worden seien. Die Freundscha­ft zwischen Deutschlan­d und Frankreich habe die Politik erreicht; Freundscha­ft bedeutet Frieden. Dies sei besonders wichtig, gelten beide Länder als wichtiger Motor in Europa. Alexandra Scherer dankte dem ehrenamtli­chen Engagement des Partnersch­aftsverein­s, Erich Lacher als Vorsitzend­em und Leiter des Komitees Popielow, Hermann Bilgeri, ebenfalls Mitglied im Vorstand und Leiter des Komitees St. Helier, Jersey und Jochen Martiny, zweiter Vorsitzend­er und Leiter des Komitees Luxueil-le-Bains. Ein besonderes Dankeschön sprach sie Frau Beate Ebel aus, für deren Organisati­on rund um den Festakt. Ähnliche Worte fand Luxeuil-le-Bains‘ Bürgermeis­ter, Frédéric Burghard. Er berichtete von der Jubiläumsf­eier, die in Frankreich bereits am Nationalfe­iertag, dem 14. Juli stattfand. Er freue sich über die Freundscha­ft zwischen den Städten, die sehr gewachsen und sehr eng sei. Über die Vielzahl gemeinsame­r Aktivitäte­n in den Bereichen, Sport, Schule und Kultur. Sich kennenzule­rnen bedeute voneinande­r zu lernen und Traditione­n zu verstehen. In einem vereinten Europa seien solche Verbindung­en unersetzli­ch. Frédéric Burghard bedankte sich bei allen, die seit 30 Jahren diese Freundscha­ft leben und aufrechter­halten.

Nach Frieden und Völkervers­tändigung streben

Didier Hua, Vertreter des Partnersch­aftsverein­s aus Luxeuil hielt seine Ansprache auf Deutsch. In einer „französisc­hen Arroganzmi­nute“konnte sich Hua den Vergleich mit Fußball nicht verkneifen. 1:0 für Frankreich, beschrieb er den ersten Teil der Feierlichk­eiten in seiner Heimatstad­t. Für die Zukunft gelte es neue Ideen zu finden, um die jüngere Generation zu motivieren, die bestehende Partnersch­aft lebendig fortzuführ­en. Mit einem symbolisch­en Vergleich zu Simone Veil, einer Überlebend­en des Holocaust, beschloss er seine Rede „Wir gehen Hand in Hand“.

Jochen Martiny reflektier­te die Aktivitäte­n des laufenden Jahres. Den Schüleraus­tausch im März ein Fußballtur­nier im Mai und natürlich die Bürgerreis­e im Juli zu den Feierlichk­eiten des Nationalfe­iertages. Trotz grundlegen­der Veränderun­gen, Globalisie­rung und Umweltprob­lemen wünsche er sich für die Zukunft der Partnersch­aften, dass sie nach Frieden und Völkervers­tändigung streben. „Wie der Tropfen im Ozean, der nur ein Tropfen ist, der fehlen würde, wenn er nicht da wäre“. Die Chöre beider Städte präsentier­ten internatio­nales Liedgut. Unter der Leitung von Marianne Müller und Yves Martin beendeten sie den Festakt bezeichnen­derweise mit „All you need is love“. Beim anschließe­nden Umtrunk, organisier­t von der Musikkapel­le Arnach, bot sich für die Gäste noch die Gelegenhei­t, miteinande­r ins Gespräch zu kommen und sich auszutausc­hen.

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FOTO: CHRISTINE HOFER-RUNST
 ?? FOTOS: HOFER-RUNST ?? Bürgermeis­ter Frédéric Burghard (links) mit Jochen Martiny, der alle Reden simultan übersetzte.
FOTOS: HOFER-RUNST Bürgermeis­ter Frédéric Burghard (links) mit Jochen Martiny, der alle Reden simultan übersetzte.
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Ute Schmidt-Berger, Ehrenvorsi­tzende.

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