Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Dreimal Traumnote 1,0
Zeugnisübergabe an den Abiturjahrgang 2017/2018 am Salvatorkolleg
BAD WURZACH - 87 junge Menschen haben am Freitagabend im Gymnasium Salvatorkolleg ihre Abiturzeugnisse erhalten.
Gleich drei Mal gab es dabei die Abschlussnote 1,0. Diese großartige Leistung schafften Lea Carolin de Hesselle aus Haidgau, Jasmin Schneider aus Albers und Julian Karrer aus Kißlegg. Darüber hinaus wurden zahlreiche Sonderpreise für herausragende Leistungen und außergewöhnliches Engagement vergeben. Diese Auszeichnungen überreichten Schulleiter Pater Friedrich Emde, Julian Valentin vom Ehemaligenverein und Pater Provinzial Hubert Veeser.
Pater Friedrich ging in seiner Rede augenzwinkernd auf den Abischerz ein. Dabei war im Internet das Salvatorkolleg zum Verkauf angeboten worden. „Heilfroh bin ich, dass ich Sie heute Abend noch als Hausherr dieser Schule begrüßen darf“, so der Schulleiter, der die junge Menschen denn auch mit „liebe angehende Immobilienmakler“begrüßte.
„Was Abiturientinnen und Abiturienten brauchen, ist dasselbe, was Menschen sowieso brauchen: Vertrauen und Freiheit“, so Pater Friedrich weiter. Dazu passe auch das Abimotto 2018: „Abi looking for freedom!“Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, in die Menschen und in die Welt bedeute, „die Gewissheit, dass ich es schaffen kann; die Gewissheit, dass es die anderen nicht von vornherein schlecht mit mir meinen“. Und Freiheit bestehe darin, „meinen eigenen Weg gehen zu können“.
Man müsse „nicht mit Scheuklappen und voller Angst durch diese Welt gehen“, betonte Pater Friedrich. Er legte den jungen Menschen ans Herz, nicht denen auf den Leim zu gehen, die „Angst verbreiten, weil ja alles ach so gefährlich und unübersichtlich ist. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es mir besser geht, wenn ich den anderen vertraue. Und den anderen geht’s dann vermutlich auch besser.“
„Wir können uns auf unsere Zukunft freuen“, war Schülersprecherin Jennifer Jackowski überzeugt. Dabei werde es schöne sonnige, aber auch dunkle Tage geben. „Versprecht mir, dass ihr dann die Hoffnung nicht aufgebt“, appellierte sie an ihre Schulkameraden. „Denn manchmal fühlt sich etwas weiter weg an, als es wirklich ist.“
Der Tag der Abschlussfeier fühle sich zwar wie ein Abschied an, aber es sei nicht wirklich einer. „Alle Personen hier haben uns beeinflusst und uns zu der Person gemacht, die wir heute sind. Alle werden so ein Teil von uns sein.“
Sie bedankte sich bei Lehrern, Schulleitung und Sekretärinnen, „die uns Chaoten die letzten Jahre ertragen haben“, sowie „bei unserem lieben Hausmeister Franz“(Maucher), den Frauen aus der Küche und der Bibliothek.
Elternvertreterin Alexandra Mahle begann ihre Rede in Reimform und gab den Absolventen den Rat mit auf den Weg, sich nicht in irgendwelche Zwänge zu begeben. „Es ist ein Privileg, sein Wissen und seinen Horizont erweitern zu dürfen“, rief sie in Erinnerung.
Die Abschlussfeier in der Turnhalle des Salvatorkollegs hatte sich durch einen heftigen Gewitterregen verzögert. Der hatte zeitweise den Weg vom Gottesdienst in St. Verena zum Gymnasium unmöglich gemacht. Nach der Zeugnisübergabe wurde beim Abiball im Kurhaus weitergefeiert.