Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Stadtmarketing verteilt Samentütchen
Artenvielfalt in Isny soll davon profitieren
ISNY (sz) - Es blüht und keine Biene, kein Insekt fliegt drauf, weil es sie aus Nahrungsmangel kaum mehr gibt. Dieses Szenario sei besorgniserregend aktuell, teilt Isny Marketing mit.
Wenn die Zahl der Bienen, Hummeln und Wildinsekten weiter so zurückgehe, wie es derzeit aussehe, würden nicht nur die Tierwelt, sondern auch die Menschen darunter leiden. Denn das Fehlen der Insekten bedeute mangelnde Bestäubung, kein Obst, keine Beeren und auch keinen Honig. Imker und Naturschützer würden schon lange vor dieser fatalen Entwicklung warnen. Damit es nicht so weit kommt, kann laut Mitteilung jeder seinen Beitrag leisten. Kurzgeschnittener Rasen im Garten nütze den Insekten nichts. Mit entsprechender Bepflanzung und wenn spät gemäht werde, könne jeder Gartenbesitzer viel tun. Ein Wildblumenbeet sei nicht nur nützlich, sondern auch schön.
Das Isnyer Stadtmarketing nehme sich dieses Themas an, mit Aktionen und bei Veranstaltungen. Am Donnerstag, 7. Juni, stehen die Mitarbeiterinnen des Stadtmarketings von neun bis 11.30 Uhr auf dem Wochenmarkt und verteilen die Samentütchen „Bienenwiese“der Firma Küpper für Wildblumenbeete in den Gärten an die Bürger. In der Nachbarstadt wird passend dazu am Donnerstag die Elobau-Stiftung zu einem Vortrag in die Festhalle einladen. Auch dann werden Bienen im Mittelpunkt stehen.
Die Stadtverwaltung Isny hat wiederum neue Blühstreifen in öffentlichen Anlagen ausgesät. Die Bestäubungsleistung von Bienen und Wildinsekten werde zu wenig bedacht, heißt es in einer Mitteilung weiter. Dabei könne durch das Fehlen der Insekten die Ernte 50 bis 90 Prozent geringer ausfallen. Das Dilemma sei, dass den Wildinsekten in der intensiv bewirtschafteten Kulturlandschaft, in penibel aufgeräumten Gärten mit exotischen Zierpflanzen, die Nahrung fehlt.
Deshalb sei es höchste Zeit, auch in Isny etwas zu tun, dachte sich das Stadtmarketing. „Wir alle müssen Verantwortung für unsere Umwelt übernehmen. Wir sehen das durchaus als Aufgabe des Stadtmarketings, denn es trägt dazu bei, dass unsere Stadt lebenswert bleibt“, erklärt Katrin Mechler, Leiterin des Stadtmarketingbüros. Es sei beschlossen worden, sich dieses Themas mit Veranstaltungen und Aktionen langfristig anzunehmen. Dafür arbeiten das Stadtmarketing und der Isnyer Imkerverein zusammen.