Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Ochsenhauser Profis überzeugen in Katar
Tischtennis: Samuel Kulczycki und Can Akkuzu sind nun bei der Team-EM in Rumänien gefordert
OCHSENHAUSEN (sz) - Die drei Asse der TTF Liebherr Ochsenhausen, Can Akkuzu, Kanak Jha und Simon Gauzy, haben beim mit 200 000 US-Dollar dotierten WTT Star Contender in Doha gute Leistungen gezeigt.
Akkuzu hatte sich durch zwei Siege in der Qualifikation ins Hauptfeld des hochkarätig besetzten Turniers gespielt. Dort schaltete er den in der Weltrangliste 17 Plätze vor ihm platzierten 26-jährigen Brasilianer Vitor Ishiy aus, der seit Jahren in Ochsenhausen lebt und trainiert. In der zweiten Runde musste der Franzose gegen Saarbrückens Slowenen Darko Jorgic, der später bis ins Finale vorstieß, eine 1:3-Niederlage quittieren.
Jha, der Spieler mit der aktuell besten Bundesligabilanz bei den Oberschwaben (7:2), stand als Gesetzter direkt im Hauptfeld und stieg erst in der Runde der letzten 32 ins Turnier ein. DTTB-Nationalspieler Ricardo Walther (ASV Grünwettersbach) schlug er mit 3:0. Doch im Achtelfinale wartete auf den 21-jährigen US-Amerikaner der formstarke Jorgic, der sich mit einem 3:1-Sieg für die Punktspielniederlage in Ochsenhausen revanchierte.
Simon Gauzy, aktuelle Nummer 19 der Welt, startete unter den letzten 32 mit einem 3:1 gegen den Slowenen Lubomir Pistej und ließ dann einen spektakulären 3:0-Achtelfinalsieg über Düsseldorfs Schweden Kristian Karlsson folgen (11:6, 11:2, 11:8). Gauzys Viertelfinalgegner hieß Hugo Calderano, aktuelle Nummer acht der Welt. Calderano, letzte Saison noch bei den TTF unter Vertrag, durfte einen 3:1-Erfolg bejubeln (8:11, 11:4, 11:3, 12:10).
Das Turnier gewann schließlich mit Calderano doch ein Ochsenhauser, auch wenn er seit dieser Saison nur noch dort lebt und trainiert. Der Brasilianer feierte seinen ersten WTT-Turniersieg mit einem 4:2-Finalsieg gegen Jorgic.
Von Doha ging es ins rumänische Cluj-Napoca, wo bis zum 3. Oktober die Mannschafts-Europameisterschaften
ausgetragen werden. In Transsilvanien geht es auch für Frankreich und Polen mit Ochsenhauser Beteiligung um Medaillen – topgesetzt ist die deutsche Auswahl.
26 Nationalmannschaften spielen bei den 40. Team-Europameisterschaften in acht Vorrundengruppen um den Einzug in die K.o.-Runde, die die jeweiligen Sieger erreichen. Zu den Favoriten auf den Titel zählen neben Deutschland auch Schweden, England, Österreich, Portugal, Kroatien und Slowenien. Und natürlich auch die Auswahl Frankreichs mit Can Akkuzu – Frankreichs bester Spieler, Simon Gauzy, pausiert diesmal allerdings und bereitet sich in Ochsenhausen auf die kommenden Bundesliga- und Pokaleinsätze vor. Der polnischen Mannschaft mit Jakub Dyjas, Samuel Kulczycki und Maciej Kubik werden Außenseiterchancen eingeräumt. In Cluj-Napoca geht es zudem um die Qualifikation für die nächste Mannschafts-WM, die 2022 in Chengdu (China) stattfinden wird. Frankreich geht als Favorit in Gruppe F ins Turnier, in der auch Russland und die Niederlande aufschlagen. Polen ist in Gruppe D zusammen mit Österreich und Spanien am Start – auch hier scheint alles möglich.