Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Mittagessen to go
Wenn man nicht besonders gut kochen kann und sich seit Monaten im Homeoffice befindet, ist es gar nicht so leicht an Essen zu kommen. Morgens habe ich damit kein Problem, Müsli machen kann ja jeder, abends auch nicht, da gibt’s meistens Popcorn zum abendlichen Film. Aber mittags bin ich oft aufgeschmissen. Da ich auch nicht täglich in die Stadt fahre und mir was Leckeres kaufen kann, schiebe ich oftmals eine Pizza in den Ofen oder mache Brotzeit. In meinem Freundes- und Familienkreis ist es auch längst kein Geheimnis mehr, dass ich nicht kochen kann. So werde ich in letzter Zeit immer öfter von Tupperschüsseln mit den Resten des Mittagessens überrascht. Meine Joggingfreundin hatte letztens noch was von meinem Lieblingsessen Linsen mit Spätzle übrig, das habe ich dann geliefert bekommen, und auch meine Cousine versorgte mich erst gestern mit Lasagne und Muffins. Die denken wohl alle, dass ich am Hungertuch nage und wollen mir einfach etwas Gutes tun. Ich finde das auch sehr schön und freue mich immer über selbstgekochte Köstlichkeiten. Einer meiner besten Freunde hat jetzt auch angefangen, mich immer mittags, wenn er selbst kocht, anzurufen, um mir haarklein zu erzählen, wie er gerade was kocht. Ich muss dann immer Zettel und Stift zur Hand nehmen und mir alles aufschreiben. So lernt man in Corona-Zeiten neuerdings kochen. Ich kann auch schon eine SuperRahmsoße mit selbstgemachten Spätzle. Gibt’s bei mir jetzt dreimal pro Woche. Weitere Gerichte sollen folgen. (tab)