Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Driendls Umstellung zahlt sich aus
Der Topscorer der Ravensburg Towerstars profitiert auch von einer neuen Rolle
RAVENSBURG - Die Ravensburg Towerstars sind derzeit in der Deutschen Eishockey-Liga 2 wieder das Team mit der besten Serie. Drei Spiele in Folge haben die Towerstars gewonnen. „Wir haben versucht, das Spiel einfach zu halten und jeder hat gekämpft“, sagt Andreas Driendl. „Das Resultat davon waren die Siege.“Der Topscorer hatte einen großen Anteil an den Erfolgen. Zwei Tore und zwei Vorlagen waren es beim Sieg in Kaufbeuren, ein Tor beim Erfolg gegen Landshut. Mit 15 Treffern hat Driendl schon jetzt seine Marke der vergangenen Saison (14) übertroffen.
Es läuft eben bei Driendl und seinen Reihenkollegen Mathieu Pompei und Robbie Czarnik. Die interne Scorerliste der Towerstars führt Driendl mit 30 Punkten (15 Tore/15 Vorlagen) vor Czarnik (15/14) und Pompei (4/21) an. „Schon die ganze Saison über spielen wir in der Reihe konstant und machen unsere Tore“, meint Driendl. „Das wird auch von uns verlangt.“Und ist umso wichtiger, da die Topreihe der Ravensburger mit Abstand am produktivsten ist. „Wenn es gut läuft, fragt keiner, wer die Tore macht“, sagt Trainer Rich Chernomaz. „Wenn es dagegen nicht so läuft, heißt es: Der schießt keine Tore, der trifft nicht ...“Chernomaz will keine Kritik an seinen anderen Stürmern äußern, die teils auch eine ganz andere Rolle auf dem Eis spielen. Wie etwa Olivier Hinse – der wegen der Ausfälle von James Bettauer und Pawel Dronia noch mehr für die Defensive tun muss als früher.
Chernomaz weiß aber natürlich, was er an seiner Paradereihe Driendl/Czarnik/Pompei hat. Ravensburgs Trainer weiß auch, weshalb es bei Driendl in dieser Saison so gut läuft. „Er kam in sehr guter Verfassung ins Trainingscamp, besser als in den Jahren zuvor“, lobt Chernomaz die Arbeit seines Topstürmers in der Sommerpause. Dazu half Driendl offenbar, dass ihm Chernomaz eine neue Rolle auf dem Eis gab. Statt als Center spielt Driendl als Außenstürmer. „Er ist ein intelligenter Spieler, diese Position gefällt ihm“, sagt Chernomaz. Driendl kommentiert es gewohnt nüchtern: „Es klappt sehr gut.“
Für die Towerstars wäre es wichtig, wenn die Topreihe auch in den kommenden beiden Spielen harmonieren – und treffen – würde. Am Freitag (20 Uhr/SpradeTV) spielen die Ravensburger bei den Heilbronner Falken, am Sonntag geht es zu Hause gegen die Bietigheim Steelers. Dieses Württemberg-Derby beginnt bereits um 14.30 Uhr in der CHG-Arena (auch bei SpradeTV). „Das sind zwei harte Aufgaben für uns“, sagt Chernomaz. Sowohl Heilbronn als auch Bietigheim waren unter der Woche bei Nachholspielen im Einsatz. Die Falken verloren mit 2:5 gegen die Dresdner Eislöwen und rutschten damit hinter die Sachsen auf den letzten Tabellenplatz ab. Heilbronn hat allerdings coronabedingt fünf Spiele weniger absolviert als etwa Dresden oder Ravensburg. Bietigheim gewann am Dienstagabend in Landshut mit 2:1 nach Verlängerung und ist nun punktgleich mit den Towerstars Vierter. „Das sind zwei laufstarke Teams, da müssen wir von Anfang an dagegenhalten“, sagt Driendl.
Am Ende dieser Saison läuft der Vertrag des 34-Jährigen in Ravensburg aus. Zu seiner Zukunft könne er jetzt noch nichts sagen. „Ich kann mir auf jeden Fall vorstellen, hierzubleiben“, sagt Driendl. Genaueres werde es aber erst geben, wenn absehbar ist, „wie es mit der Corona-Situation weitergeht“.
Wie es in der Verteidigung der Towerstars in den kommenden Wochen weitergeht, ist dagegen klar. Vincenz Mayer bleibt hinten, auch Olivier Hinse ist für Chernomaz ein möglicher stürmender Verteidiger. „Als Center weiß er, wie er verteidigen muss“, meint Chernomaz. „Hinse bewegt sich gut, ist ein guter Zweikämpfer und macht defensiv einen guten Job.“So wie Driendl mit seiner Reihe im Angriff.