Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Unbekannte beschädigen Wegkapelle an der Bihlafinger Straße
Feuer in privatem Denkmal gelegt – Die Kapelle ist Teil der Christi-Himmelfahrt-Prozession
BURGRIEDEN - Eine böse Überraschung haben die Eigentümer einer kleinen Wegkapelle an der Bihlafinger Straße über die Weihnachtstage erlebt. Unbekannte legten im offen zugänglichen Innenraum der Kapelle zur Muttergottes ein Feuer. Die Kapelle wurde bereits mehrmals Ziel von Sachbeschädigungen.
Dass der Brand wieder von allein ausgegangen ist, glaubt die geschädigte Familie Linder nicht. Vielmehr deute alles darauf hin, dass die Flammen mit einer näher nicht definierten Flüssigkeit gelöscht worden sind. Zurück blieben eine von Ruß geschwärzte Stirnwand und ein verunreinigter Fußboden.
Schon vor der Brandstiftung warfen Unbekannte reife Beeren an die Hinterwand der Kapelle. Die dort zerplatzten Früchte hinterließen Flecken auf der Wand und der Statue an der hinteren Wand. „Die Muttergottes mit ihrem Sohn auf dem Schoß ist durch ein Acrylglas weitgehend geschützt“, sagt Max Linder. „Aber offensichtlich nicht gut genug.“Zur Decke hin befinde sich ein schmaler Spalt. „Und genau durch diese Lücke müssen die Beeren mit voller Wucht geworfen worden sein.“
Noch wenige Tage vor den Weihnachtsfeiertagen hat Max Linder nach dem Rechten geschaut und selbst an Heiligabend noch nichts Verdächtiges bemerkt. Lediglich die Flecken seien zu dem Zeitpunkt schon da gewesen.
Die Verärgerung und Enttäuschung
über die Sachbeschädigung ist bei Familie Linder groß: „Was für Personen müssen das sein, die so etwas tun? Eine Schande!“
Die Eigentümer haben die Renovierungsarbeiten mittlerweile einem Malerfachgeschäft übertragen. Außerdem erstatteten sie bei der Polizei Strafanzeige gegen Unbekannt.
Es ist nicht das erste Mal, dass die Wegkapelle von zerstörungswilligen Zeitgenossen heimgesucht wurde. Besonders die Gebetsbank wurde dabei Ziel der Täter. Einmal wurde sie völlig zerstört. Ein anderes Mal nahmen die Täter sie einfach mit. Eine neue hat die Familie nicht mehr aufgestellt.
Auch Spaziergänger zeigten sich über die neuerliche Sachbeschädigung entsetzt. Sie würden bei ihrer Wanderung durch die heimischen Felder gerne auch bei der Wegkapelle Rast für ein stilles Gebet einzulegen, erzählten sie. Die Kapelle zur Muttergottes ist auch eine von vier Stationen bei der Christi-Himmelfahrt-Prozession.