Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Ballett als Workout
Wie Barre-Training den Körper strafft – Die Übungen kann man auch zu Hause machen
der Spaß an Bewegung zur Musik hat. „Es sind auch keine tänzerischen Kenntnisse nötig.“Bei schwierigeren Übungen sei aber eine gewisse Beweglichkeit in den Hüftgelenken von Vorteil. Doch da viele Übungen unterschiedliche Schwierigkeitsgrade beinhalten, die jeder an seinen Leistungsstand anpassen kann, können Anfänger wie Fortgeschrittene an demselben Training teilnehmen. Davon fühlten sich vor allem Frauen angesprochen, sagt Cornelia Dingendorf. Sie betreibt unter dem Namen Youpila Studios in Düsseldorf, Hamburg und Berlin. „Es gibt keine schweren Gewichte und einseitige, maskuline Übungen“, erklärt sie. Für Teilnehmer mit Rückenoder Knieproblemen zum Beispiel ist das Training aber nicht geeignet.
Welche Körperregionen werden trainiert?
„Das Barre-Training ist ein Ganzkörpertraining speziell für die Haltung, indem es Bauch und Rücken stärkt“, sagt Zühlke. Es kann auch als zusätzliches Krafttraining für die unteren Extremitäten und für den Rumpf genutzt werden. „Barre-Workout ist ein Kraft-Ausdauertraining. Es kombiniert Ballettpositionen mit Fitnesselementen,
Pilates, Yoga und Cardio“, ergänzt Dingendorf. „Durch kleine, gezielte Bewegungen bauen wir Muskeln auf und verbrennen Körperfett.“Der Körper werde dabei definiert, gestrafft und geformt.
Wie trainiert man?
„Das Training findet meistens mit beiden Händen an der Stange statt, um das Gleichgewicht zu unterstützen“, sagt Zühlke. So kann man sich auf die Beine fokussieren und langsam das Gleichgewicht schulen. Wer sicherer ist, kann die Stange irgendwann loslassen. Im Studio von Dingendorf findet das Training auch auf dem Boden statt: „Da wir den gesamten Körper trainieren, bieten sich Übungen zum Beispiel für die Körpermitte besser auf der Matte an.“Außerdem kommen je nach Bedarf Hanteln, Bälle und Bänder zum Einsatz.
Wo wird das Barre-Training angeboten?
Unter anderem in Tanzschulen und Fitnessstudios, die derzeit aber wegen des Corona-Lockdowns geschlossen haben. „Die Trainer sind meistens auch Tanzlehrer für Ballett, Jazz Dance oder Modern Dance“, sagt Zühlke. Viele standen selbst auf der Bühne. Eine Ausbildung oder ein
Branding wie beim Zumba gibt es jedoch nicht. Somit können jede Tanzschule und jedes Fitnessstudio Kurse im Programm haben, auch ohne dass ihre Instruktorinnen und Instruktoren eine Fortbildung belegt haben. „Das macht es für den Verbraucher schwieriger zu entscheiden, welches Angebot besser ist.“Zühlke empfiehlt zu Beginn immer eine „Schnupperstunde“.
Kann man auch zu Hause trainieren, solange die Fitnessstudios wegen Corona geschlossen sind?
„Beim Barre-Training findet man auf Youtube eine Fülle von Trainingsvideos und Tutorials“, sagt Zühlke. Ein Vorteil ist, dass man für das Training nicht viel Platz braucht und auch keine professionelle Ballettstange. Jeder Stuhl, jedes Geländer oder jede Anrichte reichen aus, wie Zühlke sagt. Es gebe auch viele Videos, in denen Übungen auf dem Boden gezeigt werden. „Allerdings“, ergänzt Dingendorf, „sollte man dabei immer auf die Gelenke achten.“