Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Unter Nasenbären
Es musste ja so kommen: Entertainer Thomas Gottschalk ist jetzt Pate eines Nasenbären. Das Tier im Karlsruher Zoo heißt Thommy. Der Tierparkdirektor wird mit den jubilierenden Worten zitiert, dass Herr Gottschalk sich diese Patenschaft höchstselbst ausgesucht habe. Das ist sehr beruhigend, denn oft sind die Bindungen solcher Patenschaften eher fragil, wenn das Patenkind um die Patronage ansucht.
Bislang war Gottschalk weniger bekannt für seine Kontakte zu Nasenbären als vielmehr zu einer Unzahl von Pappnasen im Showgeschäft. Warum all die Anspielungen auf die Nase? Das hat filmhistorische Gründe, die bis 1983 zurückreichen, als der Streifen „Die Supernasen“mit Thomas Gottschalk und Mike Krüger in die Kinos kam. Die Nasen im Filmtitel rühren von der markanten Form ihrer Hauptdarsteller her. Hätte zu dieser Zeit bereits eine Oskar-Kategorie für die beste Nasendarstellung existiert, Krüger und Gottschalk hätten sicher gewonnen und jeden Cyrano de Bergerac in den Schatten gestellt. Von Pinocchio gar nicht zu reden.
Es gibt Bilder vom Besuch des Unterhaltungskünstlers Gottschalk im Zoo bei Thommy. Da verhält sich der Nasenbär unauffällig bis zutraulich. Eine frappierende Ähnlichkeit der beiden kann allerdings nicht unterstellt werden. Das macht schon Gottschalks zunehmend dünner werdender Kopfpelz unmöglich. Womöglich bleibt der Fernsehstar seinem Nasenthema aber treu und engagiert sich demnächst in der Nasennebenhöhlenforschung. Das Publikum darf gespannt sein. (nyf ) untermstrich@schwaebische.de