Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Trotz Corona wird in Biberach weiter gebaut
Neue Brücke am Eselsberg ist fast fertig – Bauarbeiten an der Heusteige beginnen bald
GBIBERACH - Trotz der Einschränkungen des öffentlichen Lebens durch das Coronavirus laufen große Baustellen im Stadtgebiet weiter. In Biberach wird trotz Corona weiter fleißig gebaut. Ab nächster Woche rückt das Thema Neubau der Mali-Sporthalle in den Fokus, auch am ehemaligen Postareal am Bahnhof gehen die Arbeiten weiter. Die Planungen für die Wohn- und Geschäftsgebäude an der Heusteige laufen ebenfalls weiter und auch die Brücke, die über den Eselsberg führt, geht der Vollendung entgegen. Die SZ hat sich umgesehen.
„Die städtischen Baustellen laufen Stand heute ohne Einschränkungen weiter. Dies gilt auch für die Brücke Eselsberg und die Mali-Turnhalle“, sagt Andrea Appel, Pressesprecherin der Stadt Biberach. Dies sei der aktuelle Stand, wobei keiner sagen könne, ob dies auch weiterhin der Fall sein werde. „Sollten Mitarbeiter der Baufirmen von Corona-Infektionen betroffen sein, können sich die Zeitpläne natürlich verändern“, so Appel. Des Weiteren könne es passieren, dass Lieferschwierigkeiten für bestimmte Baumaterialien die
Abläufe auf den Baustellen beeinflussen.
An der 1967 erbauten Mali-Sporthalle laufen die Vorbereitungen für den Abriss. Dieser soll in der kommenden Woche beginnen. Danach kann der Bau der neuen Halle an gleicher Stelle beginnen. Die Stadt rechnet dafür aktuell mit Baukosten von rund zwölf Millionen Euro.
Für Aufatmen, vor allem bei Autofahrern, dürfte die nahende Fertigstellung der Brücke über den Eselsberg sorgen. Die alte Brücke musste weichen, weil die Oberleitung für die elektrifizierte Südbahn nicht darunter passte. Die neue Brücke ist nun etwas steiler und wurde in Richtung Bahnhof neben der alten Brücke gebaut, die inzwischen abgerissen ist. Seit Oktober 2018 dauern die Arbeiten bereits an – und damit auch die Sperrung dieser wichtigen Verbindung zur Innenstadt. Ursprünglich hätten die Arbeiten schon im September 2019 beendet sein sollen. Aufgrund einer offenbar nicht ausreichend sorgfältigen Planung verzögerten sie sich bis in dieses Frühjahr. Nun aber besteht Hoffnung: Zwar seien noch Arbeiten an den Radwegen zu erledigen, die unter der Brücke hindurch führen, sagt Andrea Appel.
Bei einem Vor-Ort-Termin nächste Woche sollen letzte Details geklärt werden. Möglicherweise könne die Brücke nach den Osterferien wieder für den Verkehr geöffnet werden, kündigt sie an.
Weiter laufen auch die Arbeiten für den Erweiterungsbau der BraithGrundschule auf dem Gelände des ehemaligen Kindergartens am Braithweg. Außerdem hat die Sanierung und der Ausbau der Osterbergstraße (bei der Landwirtschaftsschule) begonnen. Osterbergstraße und die Straße „Beim Fohrhäldele“sind in schlechtem Zustand und schon lange für die Sanierung vorgesehen. Bis Ende Juli 2020 sollen die Arbeiten beendet sein.
Nicht mit offiziellen Spatenstichen, wie sonst üblich, beginnen in nächster Zeit noch zwei weitere wichtige öffentliche Bauprojekte: der Bau des Dorfgemeinschaftshauses in Rißegg sowie der Anbau des Lehrschwimmbeckens an das Hallensportbad.
Auch das Großprojekt an der Heusteige in Biberach liegt trotz CoronaKrise im Zeitplan. Auf dem Areal des früheren Edeka-Markts sollen der Biomarkt Denn’s, die Drogeriemarktkette Rossmann und die Bäckerei Eisinger
entstehen. Darüber sind auf mehreren Geschossen insgesamt 48 Mietwohnungen geplant.
„Wir werden dort voraussichtlich Ende Mai beziehungsweise Anfang Juni 2020 mit den vorbereitenden Arbeiten für die Baugrube beginnen und das Vorhaben wie geplant umsetzen“, sagt Christoph Pintsch von der Herecon Projekt GmbH aus Bernau am Chiemsee, die für den Bau verantwortlich ist. „Aktuell rechnen wir nicht mit Verzögerungen, da wir alle Vorplanungen bereits abgeschlossen haben und auf ein breites und langjähriges Netzwerk von Geschäftspartnern zurückgreifen können, die uns bei der Umsetzung unterstützen.“
Die Umsetzung eines so komplexen und großen Bauvorhabens gleiche laut Christoph Pintsch eher einem Marathonlauf, als einem kurzen Sprint. Durch die aktuelle Lage hab sich die Strecke, die es zu bewältigen gelte, jedoch nicht verlängert. „Eventuell sind wir aber gerade an eine unerwartete Steigung auf dem abgesteckten Kurs gekommen und müssen uns deshalb nun noch mehr als sonst anstrengen, um unsere Ziele und Zeitvorgaben einzuhalten.“