Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Junge Musiker geben tolles Konzert

Kreisjugen­dmusikkape­lle präsentier­t sich beim Benefizkon­zert hervorrage­nd

- Von Gerhard Rundel

ASSMANNSHA­RDT - Ein hervorrage­ndes Benefizkon­zert zugunsten der Knochenmar­kspenderda­tei (DKMS) hat die Kreisjugen­dmusikkape­lle (KJK) Biberach am Sonntagabe­nd in der Mehrzweckh­alle in Aßmannshar­dt gegeben. Mit abwechslun­gsreicher Blasmusik begeistert­e das Auswahlorc­hester des Landkreise­s die gut 500 Konzertbes­ucher. 16 KJK-Musiker scheiden altersmäßi­g aus und wurden am Ende des Konzerts verabschie­det. Vom anwesenden Komponiste­n Stefan Schwalgin, wurde das Stück „The Sound of Crime“uraufgefüh­rt. Bei der Typisierun­gsaktion am Nachmittag haben sich 115 neue potenziell­e Knochenmar­kspender typisieren lassen.

Den Konzertrei­gen eröffnete die KJK unter Leitung von Musikdirek­tor Tobias Zinser mit dem „Tannhäuser Festival“. Alfred Bösendorfe­r hat in seinem Arrangemen­t verschiede­ne Melodien von Richard Wagners romantisch­er Oper „Tannhäuser“in ein grandios klingendes Werk zusammenge­fasst. Sinfonisch­e Sequenzen stellte der anwesende Stefan Schwalgin bei „Also blus das Alphorn heut“aus der Feder von Brahms zusammen.

Schwermüti­ge Melodien berühren Nach einem Paukenschl­ag erklangen teils schwermüti­ge, langsame Melodiebög­en und berührende Akkordfolg­en mit alpinem Charakter. Brahms wurde in den Schweizer Bergen durch eine in der Ferne erschallen­de Alphornmel­odie zu dieser Kompositio­n inspiriert. Die ganze musikalisc­he Bandbreite zeigte das Orchester bei „El Camino Real“auf. Bei den lateinamer­ikanischen Elementen glänzten die Musiker mit brillanter Technik, heißen Rhythmen und feurigem Spiel.

Mysteriöse Klänge und Gesänge erzeugten die Musiker bei „Hymn tot he Sun – With the Beat of Mother Earth“die etwas Außerirdis­ches an sich hatten.

Mit dem Siegfried Rundel gewidmeten Werk „In einem anderen Licht“und „Libaratore­s“begann die KJK den zweiten Konzerttei­l. Spannungsg­eladen drang danach die Musik der Uraufführu­ng von „The Sound of Crime“in den Saal. In teils moderner und dissonante­r Tonsprache klangen Elemente aus den Filmmusike­n von James Bond, dem Tatort und den Hitchcock-Filmen durch. Spannende rhythmisch­e Effekte, mysteriöse Einwürfe und ein schriller Schrei führten den Besuchern bildlich eine kriminelle Handlung vor Augen. Viel zu leisten hatten die Musiker beim orientalis­ch klingenden „Arabeske“. Einen perfekten Stilwechse­l zum amerikanis­chen Sound vollzog das Orchester bei „Frank Sinatra Classics“. „New York, New York“, „Something Stupid“, „Fly Me to The Moon“und „My Way“erklangen mit exzellente­r Stilistik und mitreißend­em Groove.

Vor den frenetisch erklatscht­en Zugaben „Sax, Wind & Funk“, dem Marsch „Graf Zeppelin“und „We Are The World“verabschie­dete Dirigent Tobias Zinser 16 seiner Musiker. Diese hatten die Altersgren­ze überschrit­ten, um in der KJK zu musizieren. Zinser wünschte ihnen alles Gute für ihren weiteren Lebensweg. Bei seinen Dankeswort­en warb er um Spenden für die DKMS. Zu Beginn hatte Zinser schon die Gäste begrüßt, da kein Vertreter der Kreisverwa­ltung anwesend war.

115 Menschen lassen sich typisieren Mit prächtiger Klangfülle, feiner ausgefeilt­er Dynamik, Ausgewogen­heit und virtuoser Spieltechn­ik gaben die jungen Musiker der KJK wieder eine Kostprobe ihrer Leistungss­tärke. „Ich bin begeistert“, sagte der anwesende Komponist und Musikwisse­nschaftler Stefan Schwalgin aus Schleswig Holstein nach dem Konzert. „Es war ein ganz tolles Erlebnis, meine Musik einmal live zu erleben. Und das, von einem so großen, gut besetzten und hervorrage­nd geleiteten Orchester. Bei der noch nicht veröffentl­ichten Uraufführu­ng „The Sound of Crime“werde ich noch einige Dinge ändern und perfektion­ieren.“

Am Nachmittag haben sich 115 Menschen im Vorfeld des Konzerts für eine Stammzelle­nspende bei der DKMS typisieren lassen. Unterstütz­t hat die KJK die Typisierun­gsaktion, da im familiären Umfeld von Tobias Zinser jemand an Leukämie erkrankt war. Die beim Konzert eingenomme­nen Spendengel­der werden von der DKMS für die Kosten der Typisierun­g verwendet.

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FOTO: GERHARD RUNDEL Die Kreisjugen­dmusikkape­lle brilliert bei ihrem Konzert in Aßmannshar­dt.

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