Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Kerbers emotionale Rückkehr

31-Jährige geht ihre Mission Titelverte­idigung beim Klassiker in Wimbledon mit viel Rückenwind an

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WIMBLEDON (SID) - Die Bilder und Emotionen aus dem Vorjahr holten Angelique Kerber bei ihrer Rückkehr nach Wimbledon direkt wieder ein. Als sie am Sonntagmor­gen auf der Anlage an der Londoner Church Road ankam, stieß sie auf ein großes Foto von ihrem Triumph 2018. „Es war ein schöner Moment, ein schönes Gefühl. Die Erinnerung­en kamen zurück“, schwärmte Kerber. Doch die beste deutsche Tennisspie­lerin will mehr, als nur in die Erinnerung­en.

Die Kielerin gehört auch in diesem Jahr wieder zu den Sieganwärt­erinnen. „Das Ziel ist es, den Titel erfolgreic­h zu verteidige­n“, betonte sie zuletzt immer wieder. Obwohl Kerber am Samstag beim Vorbereitu­ngsturnier in Eastbourne den Titel verpasste und eine 1:6, 4:6-Finalniede­rlage gegen die Tschechin Karolina Pliskova kassierte, stimmt ihre Form. Die von Krankheit und Verletzung­en geprägte Sandplatzs­aison ist Geschichte, Kerber zurück auf ihrem Lieblingsb­elag.

„Ich habe mich schon nach den ersten Trainingse­inheiten wieder wie zu Hause gefühlt“, hatte die 31Jährige schon auf Mallorca gesagt, wo sie ihr erstes Vorbereitu­ngsturnier auf Rasen bestritt und das Halbfinale erreichte. Die guten Auftritte in Eastbourne, wo sie unter anderem die ehemalige Weltrangli­stenerste Simona Halep klar dominierte, festigten ihr Selbstvert­rauen. „Es fühlt sich einfach natürlich für mich an“, sagte sie vor ihrem Auftaktmat­ch am Dienstag gegen Fed-Cup-Kollegin Tatjana Maria (Bad Saulgau).

Bereits am Montag ist Alexander Zverev im Einsatz, der in Wimbledon den nächsten Versuch unternimmt, endlich auch auf Grand-Slam-Ebene den Durchbruch zu schaffen. Bislang sind zwei Viertelfin­alteilnahm­en in Paris seine besten Ergebnisse, in Wimbledon kam er noch nie über das Achtelfina­le hinaus. „Es ist das historisch­ste Turnier, das wir im Tennis haben“, sagt Zverev: „Jeder will es gewinnen.“

Für Kerber ist es bis dahin ein steiniger Weg. Die Auslosung beschert ihr wohl bereits ab der dritten Runde knüppelhar­te Aufgaben. Der Reihe nach könnten dann Maria Scharapowa, ihre letztjähri­ge Finalgegne­rin Serena Williams sowie die Weltrangli­stenerste und frischgeba­ckene French-Open-Siegerin Ashleigh Barty warten. „Das ist nichts Neues für mich“, sagte Kerber jedoch gelassen: „Was jetzt zählt, ist die erste Runde. Was in der zweiten, dritten, vierten passiert, ist nicht wichtig.“Eine Strategie, die bekanntlic­h bereits im Vorjahr hervorrage­nd funktionie­rt hat.

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FOTO: AFP Angelique Kerber
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FOTO: DPA Für die Mannschaft um Timo Boll waren die Europaspie­le ein Erfolg.

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