Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Wunsch nach Wachstum
Sie kennen das vielleicht, die Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper. Schrecklich. Manchmal zum Beispiel schaue ich auf meinen Bauch und habe das Gefühl, ihm beim Wachsen zusehen zu können. Aus Frust esse ich dann ein Eis oder ein Stück Kuchen, was meine Annahme plötzlich bestätigt. Alternativ habe ich mal den halben Tag den Bauch eingezogen und versucht, die Luft anzuhalten. An die zweite Hälfte des Tages erinnere ich mich nicht, weil mir schlecht wurde. Experten raten auch kleiner gewachsenen Menschen, die Außenwelt zu täuschen.
Den ganzen Tag mit Stelzen rumlaufen, wäre eine Option. Eine Körpertrainerin rät dagegen: „Man sollte auf beiden Beinen stehen und Körperspannung aufbauen. Stellen Sie sich vor, dass eine Erbse zwischen Ihren Pobacken klemmt, die Sie nicht verlieren wollen.“Sollte Ihnen allerdings jemand den Weg zur Toilette weisen, braucht es noch etwas Übung.
Körpergröße, heißt es, entstehe unbewusst auch dadurch, dass man einen Augenkontakt halten könne, „gerade und unerschrocken schaut und dem Blick des anderen nicht ausweicht“. Als Übungsmaterial bieten sich alte Western an. Noch ein Tipp: Wer immer still sei, mache sich klein, wer etwas sage, mache auf sich aufmerksam und „wachse“dadurch. Eine einfache Begrüßung wirke schon Wunder. Fazit: Um wie Goliath zu wirken, klemmen Sie sich Gemüse zwischen die Pobacken, schauen wie Clint Eastwood in die Runde und sagen: „Hallo.“Oder Sie beherzigen diesen Hinweis: Körpergröße ist nicht alles. Davon soll man angeblich enorm wachsen. (dg)