Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Die Alleinunterhalter wollen jetzt Benfica überrennen
Frankfurt hält weiter die deutsche Fahne in Europa hoch
MAILAND (SID) - Auf dem 80-minütigen Heimflug kehrte bei den müden Helden von Mailand die Anspannung für einen Moment zurück. In 10 000 Metern Höhe verfolgte die Mannschaft von Eintracht Frankfurt live die Viertelfinal-Auslosung der Europa League. Als dem Pokalsieger das Los Benfica Lissabon gezogen wurde und ein Raunen durch die Maschine ging, war die Lust auf die nächste Europapokal-Party greifbar.
„Benfica ist erneut ein tolles Los für uns, ein großer Name in Europa, sie haben eine richtig gute Mannschaft. Das wird eine interessante Aufgabe“, sagte Trainer Adi Hütter, der beim 1:0 (1:0)-Triumph bei Inter Mailand ein Innenraumverbot hatte und die magische Nacht auf der Tribüne erlebte, nach der Landung.
Für einen seiner Spieler werden die Partien am 11. April im Estadio da Luz und eine Woche später in der Commerzbank-Arena etwas ganz Besonderes: Torjäger Luka Jovic, längst von den größten Clubs der Welt umworben und bei Inter Mailand mal wieder der Siegtorschütze (5.), kam im Sommer 2017 auf Leihbasis von Benfica und freut sich auf „interessante Spiele gegen alte Bekannte“. Frankfurt besitzt für den 21-jährigen Serben eine Kaufoption.
Doch nach ihrem Sturm ins Viertelfinale wollten die meisten Eintracht-Profis nur noch schlafen – auch wenn das nach einem rauschhaften Abend alles andere als einfach wurde. „Ich habe schon ein paar Spiele auf diesem Niveau gemacht, aber das heute ist etwas Besonderes“, schwärmte Nationaltorwart Kevin Trapp. Am Sonntag (15.30 Uhr/ Sky) steht bereits das nächste Ligaspiel gegen den 1. FC Nürnberg auf dem Programm, doch vorher genoss die SGE ihren Sonderstatus: Die Eintracht ist die letzte deutsche Mannschaft im internationalen Geschäft und verhinderte den ersten europäischen Viertelfinal-Totalausfall der Bundesliga seit der Saison 2003/04. „Wir halten die deutsche Fahne in Europa hoch“, sagte Sebastian Rode. Selbst Bayern Münchens Trainer Niko Kovac gratulierte seinem Ex-Club: „Ich freue mich. Man sieht, was es heißt, wenn man einen Traum hat und daran glaubt.“