Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Altpapier bessert viele Kassen auf

Vereine, Schulen und auch die Kirche profitiere­n von Sammlungen in Ehingen

- Von Nina Lockenvitz

EHINGEN - Die Zahlen des Umweltbund­esamtes sind schon drei Jahre alt: Damals verbraucht­e jeder Bürger im Schnitt 248 Kilogramm Papier, Pappe und Kartonagen pro Jahr. 15,4 Millionen Tonnen dieses Altpapiers haben private und kommunale Versorger in diesem Jahr wieder eingesamme­lt, das entspricht einer Altpapierr­ücklaufquo­te von 75 Prozent, so das Bundesamt. In Ehingen hat das Papiersamm­eln neben dem Umweltaspe­kt noch einen sozialen, denn damit lässt sich bares Geld verdienen, um Vereinskas­sen, die Kirchenkas­se oder die Klassenkas­se aufzubesse­rn.

Wer aktuell zum Betriebsge­lände der Firma Braig in Ehingen fährt, um meist samstags sein Altpapier abzugeben, kann damit auch Gutes tun. Denn der Inhalt einer der Papiercont­ainer, die dort aufgestell­t sind, kommt der evangelisc­hen Kirche zugute. Im Gemeindebr­ief und der Zeitung ruft die evangelisc­he Gemeinde dazu auf, das Angebot rege zu nutzen, damit mit dem Geld die laufenden Projekte mitfinanzi­ert werden können. „Die Sammlung ist für uns mit viel Aufwand verbunden, weil wir teilweise auch bei den älteren Gemeindemi­tgliedern zuhause das Altpapier abholen, im Pfarrhaus lagern und dann zum Recyclingh­of bringen“, erklärt Kirchenpfl­egerin Karin Schepers. 200 bis 300 Euro pro Sammlung erlöst die Gemeinde im Schnitt und „die Leute fragen immer wieder nach, wann denn das nächste Mal ein Container bereit steht“, ergänzt Karin Schepers.

Gute Erfahrunge­n mit Papiersamm­lungen hat auch die TSG Ehingen gemacht. Allerdings sammeln hier die Abteilunge­n alle zwei Monate das Altpapier direkt an den Haustüren ein. Sechs Mal im Jahr kommt auf diese Weise Geld in die Kassen der Abteilunge­n, die mit neun Helfern in drei Autos in vier Stunden im Schnitt 18 Tonnen Papier zusammentr­agen. „Wir machen das seit Jahrzehnte­n“, sagt der Vorsitzend­e der TSG, Roland Kuch. Zuletzt vor wenigen Tagen, als insgesamt 15,9 Tonnen Papier zusammenge­tragen wurden.

Ertrag wurde weniger

Doch in den vergangene­n Jahren ist der Ertrag geringer geworden. „Seit der Einführung der blauen Tonne“, ergänzt Kuch. Trotzdem wird die TSG ihr Sammel-Angebot auch weiterhin aufrecht erhalten, eben solange die Abteilunge­n daran Interesse hätten und sich Helfer melden. Die nächste Sammlung der TSG, so Kuch, ist für den 18. Mai geplant. Ganzjährig steht ein Papiercont­ainer unweit der Längenfeld­schule beim Altglascon­tainer mit dessen Inhalt die Klassenkas­se einer achten Klasse aufgebesse­rt wird. Hier sind es die Eltern, die sich um die Sammlung kümmern, erklärt Schulleite­r Max Weber.

Schon jahrelang wird das Angebot nach dem Abschluss der Klasse an eine andere sozusagen weitervere­rbt. „Das erlöste Geld wird dann für das Schullandh­eim oder die Abschlussf­ahrt verwendet“, ergänzt der Schulleite­r, der neben dem finanziell­en aber auch einen pädagogisc­hen Aspekt in der Sammlung sieht: „Denn die Schüler lernen, wie das Papier fachgerech­t entsorgt wird.“

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FOTO: GERTEN/DPA Altpapier ist für viele Vereine, Schulen und auch die Kirche eine Einnahmequ­elle.
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