Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Schach ist bei Biberacher Schülern beliebt
Pestalozzi-Gymnasium (PG) scheitert erst in der Schlussrunde der südwürttembergischen Meisterschaft – Perfekte Organisation durch PG und Gaisental-Grundschule
BIBERACH (disc/h) - Am Biberacher Pestalozzi-Gymnasium (PG) und an der Gaisental-Grundschule haben mehr als 200 Schüler und Schülerinnen um die südwürttembergische Schulmeisterschaft gespielt.
In der Königsklasse der weiterführenden Schulen holte sich Langenau knapp vor Weingarten den Sieg. In der Altersklasse mit den Jahrgängen 2006 und jünger verpasste Biberach mit Pech in der Schlussrunde knapp das Podest. In den Grundschulen dominierte das Unterland, aber die jungen „Biber“haben sich beinahe auf das Podest gespielt.
Ein Großturnier in den laufenden Schulbetrieb einzubauen, stellte eine Herausforderung dar, die sowohl am Pestalozzi-Gymnasium und der Gaisental-Grundschule ausgezeichnet gelöst wurde. Die Wettkämpfe wurden mit Vierermannschaften in verschiedenen Altersgruppen ausgetragen. Die Wettkampfleitung hatte das Aushängeschild der Biberacher Schachabteilung, Holger Namyslo, übernommen. Namyslo ist im Rahmen der Kooperation Schule/Verein auch für die Nachwuchsarbeit an den Biberacher Schulen zuständig.
In der Königsklasse der weiterführenden Schulen (Jahrgang 1998 und jünger) galt das mit Landesligaspielern gespickte Gymnasium Weingarten als Favorit. Das RobertBosch-Gymnasium Langenau erwies sich jedoch als ebenbürtiger Gegner, trotzte Weingarten in der zweiten Runde ein Unentschieden ab und entschied das Turnier am Ende mit 9:1 Punkten für sich. Weingarten (8:2) gab mit einem weiteren Unentschieden gegen das überraschend starke Graf-Eberhard-Gymnasium Bad Urach (7:3) in der Schlussrunde den Sieg aus der Hand.
Die Wettkampfklassen II und III (Jahrgänge 2002 und jünger) wurden gemischt ausgespielt und das Turnier wurde mit 10:0 Punkten eine sichere Beute der zweiten Langenauer Mannschaft. Auf Platz zwei und als Sieger der Klasse III kam das Kreisgymnasium Riedlingen (7:3) ein. Zweiter wurde hier – als Gesamtdritter – das Anna-Essinger-Gymnasium Ulm (6:4) vor den „Profis“des Pfullinger Schachgymnasiums.
Für Biberach war die Wettkampfklasse IV (Jahrgang 2006 und jünger) relevant. Hier schickte das PG zwei Mannschaften ins Rennen, das Wieland-Gymnasium (WG) war mit einer Mannschaft vertreten. Sowohl das PG II (2:8 Punkte) als auch das WG I (4.6) schlugen sich angesichts starker Konkurrenz tapfer. Die Hoffnungen ruhten jedoch auf dem PG I. In der Schlussrunde hatten die jungen Biberacher allerdings gegen die vermeintlich übermächtige Wilhelm-Hauff-Realschule Pfullingen (10:0) viel Pech, mussten schließlich Riedlingen passieren lassen und verpassten die Finalqualifikation nur um einen halben Brettpunkt. Dennoch können die Jungbiber Erik Hobson (4 von 5 Punkten), Dennis Kiefel (2,5/5), Dohyeon Yun (3/5) und Marcel Mall (4/5) mit ihrer Leistung hochzufrieden sein. Insbesondere die Spitzenspieler Hobson und Mall ragten mit ihren Einzelbilanzen heraus.
Starke Gaisental-Grundschule
Bei den Grundschulen dominierte Tübingen das Feld und platzierte sieben Mannschaften von sechs verschiedenen Schulen unter den besten Zehn. Der Sieg ging allerdings an die Graf-Eberhard-Schule Kirchentellinsfurt, die sich bei jeweils 9:1 Punkten dank der besseren Brettpunkte vor der Französischen Schule Tübingen durchsetzte. Dahinter stieg die zweite Mannschaft der Grundschule auf der Wanne Tübingen (8:2) noch auf das Podest. In die Phalanx der Tübinger konnten außerdem die Lokalmatadoren der Gaisental-Grundschule einbrechen. Mit starken 7:3 Punkten übertrafen sie die Erwartungen und landeten auf Platz sechs. Mit ein wenig mehr Glück wäre sogar das Podest möglich gewesen. Herausragender Akteur der Biberacher war Benjamin Vesnic, der vier Punkte aus fünf Runden holte und damit auf Platz drei der Einzelwertung an Brett vier kam. Die weiteren Biber müssen sich aber auch nicht verstecken, erzielten doch Patrick Müllers (2/5), Nico Hohl (3/5) und Matthias Ruan-Padilla (3,5/5) an ihren Brettern durchweg gute bis hervorragende Bilanzen. Die zweite Mannschaft der GaisentalGrundschule schlug sich gleichfalls stark, kam auf eine ausgeglichene Bilanz von 5:5 Punkten und holte damit Platz elf unter den 21 Mannschaften. Insgesamt bedeutet dies ein äußerst zufriedenstellendes Abschneiden, das die Erwartungen übertroffen hat.
Turnierleiter Holger Namyslo berichtete, dass das Turnier in der Gaisental-Grundschule sicherlich die bisher größte Menge an Roten Karten im Schachsport für Anfänger hervorgebracht hatte. Er fügte hinzu, dass er sowohl vom allgemeinen Spielniveau als auch der lokalen Organisation sehr beeindruckt war.