Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Großübung der Ulmer Feuerwehr
Mehr als 250 Helfer sind im Einsatz – Bundesweit einzigartig
ULM - Alleine schon die blanken Zahlen der Rettungsdienstübung am Samstag in Ulm zeigen die Dimension einer vermutlich bundesweit einzigartigen Übung: 250 Helfer aus dem Rettungsdienst und Katastrophenschutz, 100 Polizeibeamte, dazu Notfallseelsorger und Feuerwehrleute kümmern sich um rund 100 Verletzte in einer Ulmer Schule.
Keiner der Übungsbeteiligten weiß, was eigentlich wirklich los ist, als ein Knall vor der Berufsschule zu hören ist und Rauch aufsteigt. Zwei Dutzend Verletzte vor der Schule schreien, mehrere Notrufe gehen bei der Polizei und dem Rettungsdienst ein. Nun ist schnelles und sicheres Handeln angesagt. Patienten müssen gerettet und versorgt werden, aber kein Helfer darf in Gefahr gebracht werden.
Schwer bewaffnete Polizisten rücken an, durchsuchen die Schule nach der Ursache für die Detonation und bringen die Verletzten aus dem Gefahrenbereich. Manche sind so schwer verletzt, dass die Polizisten sofort Blutungen stoppen müssen.
Bis die Patienten in Sicherheit sind, müssen teilweise über 100 Meter zurückgelegt werden. Auch wenn es eine Übung ist, manche Polizisten geraten beim Tragen von Verletzten über so lange Strecken an ihre eigenen körperlichen Grenzen.
Nach einer Erstversorgung durch den Rettungsdienst geht es zur Behandlung weiter in die Krankenhäuser. Drei Ulmer Kliniken waren gleichzeitig Teil der Übung und mussten sich um diese Patienten neben dem Tagesgeschäft kümmern. Alleine die Uni-Klinik bot 150 Ärzte und Pfleger zur Versorgung auf. Im RKU wurden Gänge mit Feldbetten und Sauerstoff-Versorgung ausgestattet, um dort ebenfalls behandeln zu können.
Erstmalig wurde eine solch große Übung vom Ereignisort bis in den Operationssaal durchgespielt und die Organisatoren erhoffen sich dadurch viele Erkenntnisse, ob die Planungen auch in der Realität umsetzbar sind.
Weitere Bilder gibt es unter www.schwaebischede./grossuebung-ulm