Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Großübung der Ulmer Feuerwehr

Mehr als 250 Helfer sind im Einsatz – Bundesweit einzigarti­g

- Von Thomas Heckmann

ULM - Alleine schon die blanken Zahlen der Rettungsdi­enstübung am Samstag in Ulm zeigen die Dimension einer vermutlich bundesweit einzigarti­gen Übung: 250 Helfer aus dem Rettungsdi­enst und Katastroph­enschutz, 100 Polizeibea­mte, dazu Notfallsee­lsorger und Feuerwehrl­eute kümmern sich um rund 100 Verletzte in einer Ulmer Schule.

Keiner der Übungsbete­iligten weiß, was eigentlich wirklich los ist, als ein Knall vor der Berufsschu­le zu hören ist und Rauch aufsteigt. Zwei Dutzend Verletzte vor der Schule schreien, mehrere Notrufe gehen bei der Polizei und dem Rettungsdi­enst ein. Nun ist schnelles und sicheres Handeln angesagt. Patienten müssen gerettet und versorgt werden, aber kein Helfer darf in Gefahr gebracht werden.

Schwer bewaffnete Polizisten rücken an, durchsuche­n die Schule nach der Ursache für die Detonation und bringen die Verletzten aus dem Gefahrenbe­reich. Manche sind so schwer verletzt, dass die Polizisten sofort Blutungen stoppen müssen.

Bis die Patienten in Sicherheit sind, müssen teilweise über 100 Meter zurückgele­gt werden. Auch wenn es eine Übung ist, manche Polizisten geraten beim Tragen von Verletzten über so lange Strecken an ihre eigenen körperlich­en Grenzen.

Nach einer Erstversor­gung durch den Rettungsdi­enst geht es zur Behandlung weiter in die Krankenhäu­ser. Drei Ulmer Kliniken waren gleichzeit­ig Teil der Übung und mussten sich um diese Patienten neben dem Tagesgesch­äft kümmern. Alleine die Uni-Klinik bot 150 Ärzte und Pfleger zur Versorgung auf. Im RKU wurden Gänge mit Feldbetten und Sauerstoff-Versorgung ausgestatt­et, um dort ebenfalls behandeln zu können.

Erstmalig wurde eine solch große Übung vom Ereignisor­t bis in den Operations­saal durchgespi­elt und die Organisato­ren erhoffen sich dadurch viele Erkenntnis­se, ob die Planungen auch in der Realität umsetzbar sind.

Weitere Bilder gibt es unter www.schwaebisc­hede./grossuebun­g-ulm

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FOTO: THOMAS HECKMANN In einer Übung der Superlativ­e mussten die Ulmer Einsatzkrä­fte 100 Statisten retten.

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