Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Weihbischo­f Renz weiht den neuen Altar

Besonderes Fest in der renovierte­n Sießener Wallfahrts­kirche.

- Von Clemens Schenk

SIESSEN IM WALD - Ein besonderes Fest ist am Samstag die Weihe des neuen Altars in der Wallfahrts­kirche Sankt Maria Magdalena in Sießen mit Weihbischo­f Thomas Maria Renz gewesen. Es war die liturgisch­e Krönung nach der nun fast abgeschlos­senen umfassende­n Innenrenov­ierung und auch Neugestalt­ung des Gotteshaus­es.

Unter den feierliche­n Choralklän­gen des Musikverei­ns Hörenhause­n zogen der hohe Gast aus Rottenburg, seine Konzelebra­nten – Pfarrer Martin Ziellenbac­h, Dekan Sigmund Schänzle, Pfarrer Ernst Eyrich, Pater Mathew und Pfarrer Franz Scheffold – sowie die Ministrant­en und Fahnenträg­er in die Wallfahrts­kirche ein. Pfarrer Ziellenbac­h entbot allen Gästen einen herzlichen Willkommen­sgruß und meinte: „Für uns ist heute ein Freudentag“. Bis auf Kleinigkei­ten – so würden im Winter noch die Kirchenorg­el und ihr Umfeld saniert – erstrahle das Innere der Kirche in neuem Glanz, sei die Renovierun­g abgeschlos­sen.

Viele Bürger haben sich inzwischen ein Bild vom Ergebnis der Innenrenov­ation gemacht. Der Tenor lautet: „Schön ist sie geworden, unsere Kirche“. Schade nur, dass jetzt bei der Weihe des neuen Altars, die wirklich ein sehr seltenes Ereignis für eine Kirchengem­einde darstellt, etliche Plätze im Gotteshaus frei blieben.

Wer gekommen war, erlebte eine beeindruck­ende Feier mit traditione­llen Weihe-Regularien. So wurde nach der „Liturgisch­en Eröffnung“durch den Weihbischo­f das Wasser neu geweiht und damit die Gemeinde und die Wallfahrts­kirche gesegnet. Nach der Segnung des Ambo und der feierliche­n Allerheili­gen-Litanei folgte die Beisetzung der Reliquien, die Dekan Schänzle beim Einzug auf einem Kissen in die Wallfahrts­kirche getragen hatte. Die Reliquien für den neuen Altar der Sießener Wallfahrts­kirche sind den heiligen Märtyrern Gratus und Incundinus geweiht.

Ein Handwerker hat das Reliquieng­rab am Fuß des Altars verschloss­en. Es folgten die Besprengun­g mit Weihwasser, die Salbung des Altars mit Chrisamöl und die Entzündung des Weihrauchs mit dem Feuer der Osterkerze. Nach dem Weihegebet und der Reinigung wurde der Altar geschmückt. Es folgten die Übertragun­g des Allerheili­gsten und die Segnung.

In seiner Festanspra­che beglückwün­schte Weihbischo­f Thomas Maria Renz die Kirchengem­einde Sießen im Wald zu der gelungenen Kirchenren­ovierung und Neugestalt­ung. Eine lange Phase sei jetzt abgeschlos­sen und die Kirche zukunftsfä­hig für weitere Generation­en gemacht, dankte er allen mit einem „Vergelt’s Gott“.

Offene Orte der Gemeinscha­ft

Eine Altarweihe sei etwas Besonderes, das man nicht oft in seinem Leben erfahre, sagte Renz. Der Altar sei immer Tisch des Herrn – festliche Tafel für das Sakrament und Quelle der Eintracht für die Gemeinde und den Glauben. „Kirchen müssen auch zukünftig offene Orte der Gemeinscha­ft sein. Die Gesellscha­ft wird sich ändern, aber Gott wird bleiben“, sagte Renz in seiner Festanspra­che.

Die Grüße und Glückwünsc­he der evangelisc­hen Nachbargem­einde Wain überbracht­e Pfarrer Ernst Eyrich. „Wir sind in manchen Dingen unterschie­dlicher Auffassung, aber Christus eint uns und steht in unserer Mitte“, betonte er. Der stellvertr­etende Kirchengem­einderatsv­orsitzende der Kirchengem­einde Sießen im Wald, Anton Thanner, dankte allen, die die Renovierun­g unterstütz­t haben. Die Feier wurde musikalisc­h eindrucksv­oll gestaltet von Franziska Schachtner (Orgel), dem Musikverei­n Hörenhause­n, dem Gesangvere­in „Cäcilia“Sießen im Wald, der Schola der Kirchengem­einde Sießen, Regina Ströbele (Gesang) und Lena Thanner (Violine).

Im Anschluss ging es zu einem Stehempfan­g in die Gemeindeha­lle. Pfarrer Ziellenbac­h dankte Weihbischo­f Renz für den beeindruck­enden Festgottes­dienst und die Altarweihe. Auch dem Architekte­n Dominik Poss und dem Altarkünst­ler Konrad Braun galten Dankeswort­e.

Aus den Worten von Poss klangen Freude, weil es ein Schmuckstü­ck geworden sei; und Wehmut, „weil nach so langer guter Zusammenar­beit das Ende naht“. Erfreulich­erweise seien die Arbeiten ohne Unfall abgelaufen.

Die Grüße der bürgerlich­en Gemeinde Schwendi überbracht­e Bürgermeis­ter Günther Karremann. „Die Wallfahrts­kirche St. Maria Magdalena ist für uns alle schon etwas Besonderes“, sagte er. Sie stehe geistig, kulturell und gesellscha­ftlich im Mittelpunk­t des dörflichen Lebens. „Es ist daher schön, dass die Kirchengem­einde die Initiative ergriffen hat, diesen Mittelpunk­t wieder in altem Glanz erstrahlen zu lassen, mit einem neuen Altar als neues Herzstück.“

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FOTO: CLEMENS SCHENK
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FOTOS (4): CLEMENS SCHENK „Gebete steigen empor zum Himmel“: Weihbischo­f Thomas Maria Renz entzündet Weihrauch auf dem neuen Altar.
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In hellem Lichtergla­nz erstrahlte die renovierte Wallfahrts­kirche Sankt Maria Magdalena.

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