Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Krähen zum Abschuss freigeben

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Betrifft: die Berichters­tattung und Diskussion über Krähen in Laupheim.

Die Stadt Laupheim gibt 100 000 Euro aus für die Vertreibun­g der Saatkrähen aus dem Stadtgebie­t. Logische Konsequenz ist, die Krähen suchen sich neue Nistplätze im Umland, so in Baustetten im Hardter Weg, wo sie innerhalb kurzer Zeit über 30 Nester gebaut haben.

Die Jäger haben zugestimmt, innerhalb eines Radius von 300 Meter zu Saatkrähen­kolonien auf den Schusswaff­engebrauch zu verzichten, damit die Brut nicht gestört wird. So können sie sich weiter ungestört vermehren, denn sie sind ja vom Aussterben bedroht.

Wo sind unsere sogenannte­n Vogel-/Tierschütz­er, wenn es um die Tiere geht, auf die die Krähen Jagd machen und sich nicht wehren können? Bodenbrüte­r und kleine Hasen.

Sogar ein Bussard oder ein Ro- ter Milan, der in der Luft von zwei oder drei Krähen attackiert wird, hat keine Chance sich zu wehren. Sie flüchten. Sie sollten eigentlich geschützt werden.

Bei uns waren letztes Jahr sechs Milane zu sehen, sie sind alle weg. Ganz zu schweigen von dem Lärm, den die Krähen machen, durch den Menschen krank werden. In den Industrieb­etrieben gibt man Millionen aus für den Lärmschutz, damit die Mitarbeite­r durch den Lärm nicht krank werden, und die kommen nach Hause und werden auf der Terrasse oder im Garten durch den Lärm, den die Krähen machen, terrorisie­rt.

Ein paar Saatkrähen zum Abschuss freizugebe­n, wäre billiger für die Stadt, und da man ja sagt, die Krähen seien sehr klug, dann werden sie sich vielleicht auf das ganze Land verteilen und sich nicht nur in Laupheim und Umgebung wohlfühlen. Einsparung der Stadt: 100 000 Euro.

Peter Hess

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